Paul Murray

Skippy stirbt

Hopeland; Heartland; Ghostland und Afterland. Roman. 3 Bände
Cover: Skippy stirbt
Antje Kunstmann Verlag, München 2010
ISBN 9783888977008
Gebunden, 782 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein und Martina Tychi. Ruprecht Van Doren ist ein übergewichtiges Genie, seine Hobbies sind komplexe Mathematik und die Suche nach außerirdischer Intelligenz. Mit Daniel Skippy Juster teilt er sich ein Zimmer im Turm des Seabrook College, einer altehrwürdigen Dubliner Institution, in der sich keiner so richtig für die beiden interessiert. Aber als Skippy sich in Lori verliebt, eine Frisbee spielende Schönheit aus der Mädchenschule gegenüber, haben auf einmal alle möglichen Leute Interesse auch Carl, Teilzeit-Drogendealer und offizieller Schulpsychopath. Während seine Lehrer mit der Modernisierung kämpfen und Ruprecht versucht, ein Portal in ein paralleles Universum zu öffnen, steuert Skippy, im Namen der Liebe, auf einen Showdown zu in Form eines fatalen Doughnut-Wettessens, das nur eine Person überleben wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.05.2011

Nein, skurril kann Andrea Diener Paul Murrays Internatsroman in drei Bänden nicht finden, wenigstens am Ende nicht mehr. Da nämlich enthüllt sich das Grauen und strahlt bis an den so harmlos scheinenden Anfang der Trilogie zurück, die als etwas hysterische, aber spaßige Collegekomödie beginnt. Später wird Diener mit dramatischen und sexuellen Höhepunkten konfrontiert und noch später dann mit dem ganzen Wahnsinn der Vertuschung und Verdrängung systematischen Missbrauchs unter den eisernen Geboten religiösen Gehorsams in irischen Internaten und Heimen. Dass sich daraus kein Entwicklungsroman machen lässt, ist klar. Gut findet Diener, dass der Autor es gar nicht erst probiert, sondern den Leser nicht schont. Dennoch die ganze Palette menschlicher Befindlichkeiten darzustellen und darstellen zu können, hält sie für eine Leistung.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.04.2011

Friedhelm Rathjen hat eine Empfehlung und eine Warnung für uns. Wer sich geistreich unterhalten möchte, aber wirklich dauernd, ohne Pause unterhalten lassen möchte mit Grünen-Jungen-Scherzen am laufenden Band, meint er, der lese Paul Murrays Internatsgeschicihte "Skippy stirbt", das zwar das Ende der Story schon im Titel trägt, aber dennoch genügend Spannung aufbaut, mit Überraschungen aufwartet und durch seine multiperpektivische Anlage den Leser immer wieder neu fordert. Wem allerdings an Figuren gelegen ist, die nicht nur dauerwitzelnde und oberflächliche Klischeebilder pubertierender Jugendlicher sind, das ist jetzt Rathjens Warnung, der überlege sich diese Lektüre besser gründlich.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.02.2011

Paul Murrays Internatsroman "Skippy stirbt" hat Rezensent Ulrich Baron tief beeindruckt. Auf den ersten Blick ist das voluminöse Werk seines Erachtens eine jener Internatskomödien, die vom Erwachsenwerden, von Schülerstreichen, ersten Freundinnen und so weiter erzählen. Er lobt hier vor allem den Esprit und den Wortwitz des Autors, und seinen Sinn für Komik, die nie im Pennälerhumor steckenbleibe. Hinter der Komödie, die "Skippy stirbt" auch ist, steckt für Baron aber eine große Tragödie, die Geschichte um Kindesmissbrauch in dem irischen Elite-Internat Seabrook, die Geschichte eines fortlebenden Unheils. Die Kritik des Autors bezieht sich dabei nicht nur auf die katholische Kirche in Irland und das Erziehungswesen, sondern auch auf das Schüler- und Lehrerdasein und die Eltern, die sich von ihrer Elternrolle verabschiedet haben und ihre Kinder in Anstalten wie Seabrook stecken.
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