Robert Wilson

Tod in Lissabon

Roman
Cover: Tod in Lissabon
Goldmann Verlag, München 2002
ISBN 9783442452187
Taschenbuch, 576 Seiten, 9,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Kristian Lutze. In Lissabon wird ein junges Mädchen ermordet. Bei seinen Ermittlungen stößt Inspektor Ze Coelho auf eine Spur, die weit in die Vergangenheit zurückweist: Einst ging ein deutscher SS-Offizier im neutralen Portugal auf die Jagd nach einem kriegswichtigen Metall - und setzte einen Teufelskreis aus Mord und Erpressung in Gang. Und daher sind neugierige Inspektoren noch heute so manchem offiziellen Würdenträger ein Dorn im Auge...

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.08.2002

"Gäbe es doch einen deutschen Krimiautor, der so schreiben könnte wie Wilson." Mit Begeisterung hat sich Tobias Gohlis durch die knapp 600 Seiten des Romans von "Dumas-Format" gelesen, für den der Autor 1999 überraschend den Gold Dagger der Crime Writers Association für den besten englischen Thriller erhalten hat. Zu Recht, meint Gohlis. Die Geschichte, die den Mord an einem 15-jährigen Mädchen im heutigen Lissabon kunstvoll und spannend mit dem hochlukrativen Wolframschmuggel für das Nazi-Regime verknüpft, verschaffe dem Leser einen "mehrfachen Genuss". Lange werde er im Unklaren gelassen über die Zusammenhänge des Mordes in der Gegenwart mit den Verbrechen der Vergangenheit, die Spannung steigere sich bis zu den letzten Seiten, auf denen Wilson mit einer "ebenso überraschenden wie plausiblen Auflösung" aufwarte. Wilsons "überragende Kunst" besteht aber in der Zeichnung seiner Figuren, schreibt der Rezensent. Jedes Klischee vermeidend lasse er "kühl wie Eric Ambler" seinen Protagonisten jede Entscheidung offen: "Sie machen ihre Geschichte und tragen dafür die Verantwortung."