Rüdiger Görner, Kaltërina Latifi

Thomas Mann

Ein Schriftsteller setzt sich in Szene
Cover: Thomas Mann
WBG Theiss, Darmstadt 2021
ISBN 9783806242478
Gebunden, 272 Seiten, 60,00 EUR

Klappentext

Sein Leben wurde vielfach in Worte gefasst. In dieser etwas anderen Biografie wird es nun erstmals in Bildern erzählt. Dieser Fotoband zeigt Thomas Mann in eindrucksvollen Porträtaufnahmen, von denen viele bisher kaum bekannt waren. Ob am Schreibtisch, am Strand oder mit Hund, immer setzte der Autor sich wirkungsvoll in Szene. Thomas Mann war sich seiner Rollen stets bewusst und nutzte die Fotografie, um seinen eigenen Mythos zu erschaffen. Diesem Hang zur Selbstinszenierung verdanken wir heute einen Fundus von mehr als 6000 Aufnahmen, die den Schriftsteller zeigen. In ihrer repräsentativen Bild-Auswahl konzentrieren sich Rüdiger Görner und Kaltërina Latifi ganz auf die kaum publizierten Einzelbildnisse und ihren biografischen wie werkgeschichtlichen Rahmen. Hier untersuchen die Literaturwissenschaftler die Frage: Welche Bedeutung hat die Selbstinszenierung im Leben und Schaffen des Weltautors Thomas Mann? Etwa 200 Farbfotografien zeigen Thomas Mann, wie man ihn noch nicht gesehen hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 23.06.2021

Rezensent Claus-Jürgen Göpfert hat Einwände gegen den von Rüdiger Görner und Kalterina Latifi besorgten "Prachtband" mit kommentierten Fotoporträts von Thomas Mann. Für sein Empfinden gelingt den Herausgebern die Distanz zum Objekt nicht hinreichend, auch wenn im Band auf die affektive Neigung zur Selbstinzenierung bei Thomas Mann hingewiesen wird und die Brüche im Leben des Autors auf dem ein oder anderen Bild durchaus erkennbar sind, wie er anmerkt. Eine deutlichere "Durchbrechung" der Inszenierung durch Erläuterungen vermisst Göpfert etwa bei den Bildern im Rahmen von Thomas Manns Goethereden 1949 in Frankfurt und Weimar.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.03.2021

Ein Instagram-Profil von Thomas Mann meint Rezensentin Marie Schmidt mit diesem Bildband zu betrachten, in dem die Literaturwissenschaftler Rüdiger Görner und Kaltërina Latifi unveröffentlichte Porträts des Autors versammeln. In den teils wohlinszenierten, teils spontanen Aufnahmen beim Rauchen oder Essen, die durch Tagebuch- und Briefauszüge ergänzt werden, beobachtet die Rezensentin gespannt das ambivalente Verhältnis des Autors zu sich selbst, sowie auch die Gespaltenheit zwischen exiliertem Menschen und Star. Aber auch Manns Sexappeal, auf den bereits Adorno in seinem Essay "Zu einem Porträt Thomas Manns" verwiesen habe, komme hier "endlich zu seinem Recht", freut sich Schmidt.
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