Steven E. Aschheim

Scholem, Arendt, Klemperer

Deutsch-jüdische Identität in Krisenzeiten
Cover: Scholem, Arendt, Klemperer
Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2023
ISBN 9783863931650
Kartoniert, 152 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von J.E. Dunkhase. Jüdisch- und Deutschsein prägten schicksalhaft die Leben dreier herausragender Intellektueller - Gershom Scholem, Hannah Arendt und Victor Klemperer. Der israelische Historiker Steven Aschheim berichtet von der schwierigen Suche nach Identität in der Epoche der Shoah in Form einer komplexen "Geschichte von innen". Sein Blick in die Briefe und Tagebücher offenbart die Kämpfe, Konflikte und persönlichen Schwankungen der drei Protagonisten, die erstaunliche Verbindungslinien ebenso zulassen wie den Blick auf gewagte Denkexperimente. Die spirituelle jüdische Selbstgewissheit Scholems, Arendts reflektierende und changierende Haltung zwischen Zionismus und deutsch-jüdischem Dialog sowie Klemperers verzweifelte Einsicht in das Scheitern jüdischer Assimilation bieten in ihrer geistigen Tiefe bis heute essenzielle Orientierungsmarken, um in der Gegenwart neue Möglichkeitsräume für deutsch-jüdisches Leben zu sichern.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 26.10.2023

Immer noch aktuell sind die Fragen, die Steven E. Aschheims Buch verhandelt, findet Rezensent Michael Opitz. Es geht um die Lebenswege der drei jüdischen Deutschen des Titels erfahren wir, beziehungsweise um die Frage, wie und ob es im 20. Jahrhundert möglich sein konnte, sowohl Jude als auch deutsch zu sein. Scholem wandte sich früh von Deutschland ab, erläutert der Rezensent mit Aschheim, Arendt blieb unter anderem durch ihren Kontakt zu Martin Heidegger und Karl Jaspers dem Land in mancher Hinsicht verbunden, wollte sich allerdings keineswegs als Deutsche bezeichnet sehen, Klemperer hielt sich für deutsch und die Nazis für nicht deutsch. Anhand der divergierenden Lebenswege der drei Intellektuellen zeichnet Aschheim eine weite Spannbreite des Jüdischseins auf, so der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.09.2023

Rezensent Wolfgang Matz empfiehlt Steven E. Aschheims Buch. Genauigkeit und Urteilsfreiheit zeichnet es laut Matz aus und die Chance für den Leser, drei unterschiedliche Möglichkeiten kennenzulernen, wie Juden das 20. Jahrhundert nach der Schoa erlebten und produktiv machten. So schmal der Band, so elegant und konzentriert seine essayistische Herangehensweise für Matz, deutsch-jüdische Lebensgeschichten anhand von Arendt, Scholem und Klemperer nachzuzeichnen.
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