Volker Elis Pilgrim

Hitler 1 und Hitler 2. Das sexuelle Niemandsland

Cover: Hitler 1 und Hitler 2. Das sexuelle Niemandsland
Osburg Verlag, Hamburg 2017
ISBN 9783955101404
Kartoniert, 928 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Adolf Hitler - der Supergau der deutschen Geschichte - war kein Normalmann, auch kein Psychopath. Vielmehr war er ein Sexopath, der alle Kriterien eines Serienkillers erfüllte. Diese Enträtselung ist für das Deutschland ab 1989 von überragender Bedeutung. Es kann nur zu sich selbst finden, wenn über die Königsfrage, wie die Katastrophe des Dritten Reichs geschehen konnte, Klarheit herrscht. In den 70er und 80er Jahren war Volker Elis Pilgrim der Männer-Emanzipator schlechthin. Pilgrim, Jahrgang 1942, entstammt einer preußischen Adelsfamilie aus der Mark Brandenburg. Seine Eltern gehörten zur Göring-Entourage, was Volker Elis Pilgrim später in seinem radikalen Roman Elternaustreibung thematisierte. Bis heute ist ihm eine Respektlosigkeit und eine Schlagfertigkeit zu eigen, die ihn mit seinem Talent für kritische Fragen zum herausragenden Seismografen gesellschaftlicher Verwerfungen machen. Aus der Fernsicht vom anderen Ende der Welt vollzieht Pilgrim nun einen Perspektivwechsel, der das herkömmliche Hitler-Bild ins Wanken bringt. Mit der Entdeckung, dass Hitler ein Serienkiller gewesen ist, war die entscheidende Tür aufgestoßen. Hinter ihr wartete jedoch eine große Zahl weiterer Fragen auf den Forscher. Wie ist es möglich, dass Hitler bis zum Ende des Ersten Weltkriegs - in Pilgrims Studie als Hitler 1 bezeichnet - keinerlei mörderische Anwandlungen in sich verspürte, weder gegen Einzelne noch gegen Gruppen, geschweige denn gegen Völker? Hitler war in dieser Phase ein verweichlichter Einzelgänger, unfähig, vor einer Handvoll Menschen zu sprechen, zu schwach, zum Unteroffizier befördert zu werden. Das änderte sich erst schlagartig im November 1918 im Reserve-Lazarett zu Pasewalk mit der Behandlung des 29-Jährigen. Plötzlich entfaltete Hitler - in der Sprache Pilgrims Hitler 2 - seine staatsterroristisch destruktiven Kräfte und war mit einem Mal zum delegierenden Serienkiller geworden. Das sexuelle Niemandsland, der erste Band von Hitler 1 und Hitler 2, beantwortet die Frage: Welcher Art war Hitlers "normale" Sexualität? Von welcher Intensität war sie? Serienkiller, so erklärt Pilgrim, sind "low", erst der sexual-deviant entfesselte Tötungstrieb verschafft ihnen Befriedigung. Und Serienkiller tarnen sich mit "normal" erscheinender sexueller Kommunikation. Kein Wunder also, dass in der Hitler-Biografik vollständige Unsicherheit und Unklarheit über Hitlers Sexualität herrscht. Eine filigrane Beweisführung - einem Rechtsprozess gleich - ist nötig, um Licht in das Dunkel zu bringen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.11.2017

Stephan Wackwitz nimmt einiges auf sich mit dem ersten Band von Volker Elis Pilgrims auf drei Bände angelegtem Versuch, Hitler als serial killer infolge akuter Hodenverknappung und mangelndem Horizontal- bzw. Vertikal-Sex auszuweisen. Hin- und hergerissen zwischen Ekel- und Lachanfall lauscht Wackwitz dem Wilhelm-Reich-Anhänger Pilgrim dabei, wie der sich im kernigen Sexologenjargon an Hitlers Geschlechtsleben herantastet. Dass der Führer sich nur durch Schenkeldrücken Befriedigung verschaffen konnte - für Wackwitz geschenkt. Doch der laut Rezensent bezeugte Umstand, dass Hitler kaum je selber direkt Gewalt angewendet hat, also höchstens als platonischer Serienmörder durchgeht, wirkt für Wackwitz doch sehr "kontraintuitiv" und nimmt dem Buch sozusagen den Wind aus den Segeln.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de