Werner Morlang

Die verlässlichste meiner Freuden

Hanny Fries und Ludwig Hohl: Gespräche, Briefe, Zeichnungen und Dokumente
Cover: Die verlässlichste meiner Freuden
Nagel und Kimche Verlag, Zürich 2003
ISBN 9783312003105
Gebunden, 391 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Der philosophisch-dichterische Grenzgänger Ludwig Hohl (1904-1980) hat sich auf Anhieb so überzeugend als Geheimtipp qualifiziert, dass er es bis heute geblieben ist. Namhafte Kollegen, von Albin Zollinger, Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt bis zu Elias Canetti haben sein Werk gepriesen, und viele haben das umraunte Genie im Kellerloch persönlich aufgesucht. Auf diese Weise entstand eine anekdotisch gespickte Legende, die Hohls Erscheinung eher verfremdet als beleuchtet. Werner Morlangs Gespräche mit Hanny Fries, die sechs Jahre lang Hohls Gefährtin war, eine Auswahl bislang unveröffentlichter Briefe und eine Vielzahl von Bildern, darunter über zwanzig Porträts, die Fries von ihm anfertigte, zeigen Ludwig Hohl als einen genialischen und ungeheuer beharrlichen Menschen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.10.2003

Zweifel beschlichen die Rezensentin Meike Fessmann, bekennt sie, als sie das Buch zum ersten Mal in die Hand nahm. Was sollten diese Gespräche schon erbringen, fragte sie sich, Gespräche zwischen Werner Morlang, Leiter des Robert-Walser-Archivs und bekennendem Hohl-Fan, und einer von Ludwig Hohls fünf Ehefrauen. Dazu noch 60 Jahre später, denn Hanny Fries war in den 40er Jahren mit Hohl verheiratet, allerdings blieb sie mit ihm Zeit seines bis 1980 währenden Lebens befreundet. Doch das Projekt ist gelungen, stellt Fessmann erstaunt fest, weil Hanny Fries einfach "eine außerordentliche Person" zu sein scheint. Und sie scheint außergewöhnlich gut zu Hohl gepasst zu haben, fügt sie hinzu. Denn neben den thematisch geordneten Gesprächen enthält der Band auch eine Auswahl von Briefen Hohls, die auf andere Weise von der Partnerschaft zeugen. Als Ergänzung zu Hohls "Notizen" sei das Buch bestens geeignet, empfiehlt Fessmann, seine intellektuelle Ausstrahlung werde gerade auch im Kontrast zu seiner ärmlichen Existenz in den letzten Lebensjahren deutlich spürbar.
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