Winfried Schneider-Deters

Ukrainische Schicksalsjahre 2013-2019

Band 1 und 2: Der Volksaufstand auf dem Majdan im Winter 2013/2014 | Die Annexion der Krim und der Krieg im Donbass
Cover: Ukrainische Schicksalsjahre 2013-2019
Berliner Wissenschaftsverlag (BWV), Berlin 2021
ISBN 9783830550563
Gebunden, 1562 Seiten, 146,00 EUR

Klappentext

Die Jahre 2013-2019 waren für die Ukraine beinahe ebenso bedeutsam wie die Erlangung der Unabhängigkeit 1991, denn eben diese drohte sie nach dem Sieg des "Majdan" wieder zu verlieren. Der landesweite Volksaufstand gegen das Regime des Präsidenten Janukowytsch führte zur Machübernahme durch die parlamentarische Opposition - und zu einem Einflussverlust Russlands. Vor der Drohkulisse des Aufmarsches russischer Truppen entlang der Grenze versuchten russische Agenten daher im Osten und Süden der Ukraine ein "Krim-Szenarium" herbeizuführen, d. h. die Abspaltung des südöstlichen Landesteils. Den so entstandenen "Ukraine-Konflikt", der in Wahrheit kein Bürgerkrieg ist, sondern ein russischer Zermürbungskrieg gegen die Ukraine, will Präsident Putin im Minsk-Prozess zu seinen Bedingungen lösen: durch einen de facto von Kiew unabhängigen, "autonomen" Teil des Donbass im ukrainischen Staat - als Hebel für russische politische Einflussnahme.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.09.2021

Rezesnentin Othmara Glas scheint im Wesentlichen von Winfried Schneider-Deters' zweibändiger Betrachtung der jüngsten Geschichte der Ukraine überzeugt. Wie der Ukraine-Experte die Hintergründe zum Assoziierungsabkommen mit der EU, die Majdan-Proteste, die Annexion der Krim und die Folgen beleuchtet, findet Glas lesenswert. Mitunter ist ihr die Darstellung etwas zu kleinteilig und sprunghaft, die Einordnung der Reaktionen auf die Majdan-Proteste findet sie jedoch sachlich und faktenreich. Gelungen scheint ihr ebenso die Darstellung der russischen Kriegsführung auf der Krim im zweiten Band. Wenn Schneider-Deters versucht, mit dem Aufstieg Chinas zur Weltmacht eine Lösung des Ukraine-Konflikts zu skizzieren, hat Glas allerdings Zweifel. Hier sprengt der geopolitische Blick des Autors die Darstellung, findet sie. Lektoratsfehler und das Fehlen eines Glossars erschweren der Rezensentin die Lektüre.
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