Wolfgang Benz

Allein gegen Hitler

Leben und Tat des Johann Georg Elser
Cover: Allein gegen Hitler
C.H. Beck Verlag, München 2023
ISBN 9783406800610
Gebunden, 224 Seiten, 27,00 EUR

Klappentext

Am 8. November 1939 explodierte im Münchner Bürgerbräukeller eine Bombe. Eigentlich hätte sie Adolf Hitler töten sollen, während er gerade eine Rede hielt. Wenn dieser Plan aufgegangen wäre, hätten der Zweite Weltkrieg und mit ihm die Weltgeschichte einen völlig anderen Verlauf genommen. Doch der "Führer" verließ vorzeitig den Saal und kam mit dem Leben davon. Dieses Buch erzählt die Geschichte des Mannes, der die Tat ganz allein plante und ausführte: Johann Georg Elser. Früher als die meisten Deutschen erkannte der Schreiner Georg Elser, dass Hitlers Regime Krieg und Verderben bedeutete. Um das zu verhindern, fasste er den Entschluss zum Attentat, konstruierte - technisch perfekter als die Offiziere des militärischen Widerstands - eine Bombe samt Zündmechanismus und versteckte sie unbemerkt in einer Säule des Bürgerbräukellers. Heute ist Elser zwar fast so berühmt wie die Geschwister Scholl und Graf Stauffenberg, der Held des 20. Juli 1944. Aber als Person blieb er unbekannt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.06.2023

Das Interesse, das die Gesellschaft deutschen Widerstandskämpfern gegen Hitler entgegenbrachte, fiel nach dem Krieg äußerst unterschiedlich aus, merkt Rezensent Wilhelm von Sternburg an. Vor allem Georg Elser, dessen Biografie der Historiker und Antisemitismusforscher Wolfgang Benz hier verfasst hat, wurde von Forschung und Öffentlichkeit lange weitgehend ignoriert, so der Kritiker. In seinem präzise recherchierten Buch, würdigt Benz den Mut und die Genialität des Handwerkers, dessen Bomben-Attentat auf Hitler nur knapp scheiterte. Benz zeichnet Elser als lebenslustigen, eigentlich wenig politischen Menschen, lesen wir, der nicht aus ideologischer, sondern aus moralischer Überzeugung handelte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.06.2023

Lange wurde der Hitler-Attentäter Georg Elser nicht angemessen gewürdigt, erfahren wir von Rezensent Cord Aschenbrenner, der daher das Buch des Historikers Wolfgang Benz erfreut aufnimmt. Benz charakterisiert Elser als sehr klugen, sympathischen Zeitgenossen, der die Unmenschlichkeit der NS-Diktator früh erkannte. Obwohl er nur über geringe Bildung verfügte, durchschaute der "schwäbische Schreiner" die politische Situation viel besser als die meisten seiner Zeitgenossen, lernt der Kritiker. Trotz der genialen Planung scheiterte sein Bomben-Attentat, Elser wurde verhaftet und ermordet. Der Kritiker schätzt Benz' "elegante Prosa", die ohne Pathos auskommt, und sich dem lange verkannten Rebellen auf originelle Weise annähert.
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