Magazinrundschau - Archiv

Global Mail

2 Presseschau-Absätze

Magazinrundschau vom 16.04.2013 - Global Mail

Aubrey Belford hat für die Global Mail in Cisaru umgesehen, einer Stadt bei Jakarta, in der sich amüsierwillige wohlhabende Muslime mit Tausenden von Flüchtlingen aus Afghanistan, Pakistan, Iran, Iraq, Sri Lanka und Burma mischen, die hoffen, es eines Tages auf einem Schmugglerboot nach Australien zu schaffen. Die Flüchtlinge werden von Schmugglern und Polizei nach Strich und Faden ausgenommen. Die Überfahrt nach Australien endet oft tödlich, auch weil die Boote viel zu viele Menschen mitnehmen. Viele bleiben daher in der Vorhölle von Cisaru sitzen: "Indonesien nimmt keine Flüchtlinge auf Dauer auf. Die, die hier auf den Bescheid über ihren Asylantrag warten, dürfen nicht arbeiten oder ihre Kinder auf indonesische Schulen schicken. Wer beim UNHCR registriert ist, darf zwar offiziell hier leben, aber wenn er ohne Papiere erwischt wird oder beim Fluchtversuch nach Australien, wird in der Regel abgeschoben. Cisaru, das über dem Smog von Jakarta liegt, hat noch mehr Vorteile: Es ist billig, die Gegend ist an offene Geheimnisse gewohnt und die Schmuggler kennen sich hier gut aus. ... In den 90ern erlangte die Stadt einige Bekanntschaft als Sex-Ferienort für Männer aus dem Nahen Osten, vor allem Saudis. Puncak ist das Wort für eine Praxis, die in Indonesien als 'Vertragsheirat' bekannt ist, eine Art Schlupfloch, das einige Besucher nutzen, um der Prostitution eine islamische Fassade zu geben."

Magazinrundschau vom 19.02.2013 - Global Mail

Jo Chandler beschreibt die absolut grauenvollen Hexenjagden, die seit einiger Zeit in Papua-Neuguinea zunehmen und denen zumeist Frauen zum Opfer fallen: "Der Anthropologe Dr. Richard Eves von der National Universität Australien ist ein Spezialist für Papua Neuguinea, der im Juni eine Konferenz zu dem Thema in Canberra veranstalten wird. Es ist ein Glaubenssatz in der anthropologischen Literatur, sagt er, dass Verfolgungen wegen Zauberei und Hexerei in einer Gesellschaft abnehmen, je moderner sie wird. So war es in Europa und Nordamerika. Aber in Melanesien, und besonders in Papua-Neuguinea, scheint das nicht der Fall zu sein. Statt dessen weisen Berichte darauf hin, dass an einigen Orten Traditionen in etwas Bösartigeres, Sadistischeres, Voyeuristischeres ausarten: Angefacht durch ein starkes Gebräu aus Alkohol und Drogen, durch die wütende Verzweiflung der verlorenen Jugend, durch den Umbruch der sozialen Ordnung im Gefolge schneller Entwicklung und durch die aufgeladenen Unternehmen, die Bodenschätze erschließen; durch die Ankunft einer Geldwährung und die Eifersüchteleien, die damit einhergehen; durch die ländliche Verzweiflung über brache Straßen, durch Schulen und Gesundheitssysteme, die Frauen aus ihrem traditionellen Schweigen reißen, und durch Männer, oft bitter, brutal, gekränkt, die versuchen, ihren Platz in einer sich ändernden Welt zu finden." (Der Artikel ist mit entsetzlichen Fotos von misshandelten Frauen bebildert.)