Der
Literarische Monat in der Schweiz macht sich passend zu Leipziger Buchmesse Gedanken zum
Wandel im Literaturbetrieb. Auch
Perlentaucher Thierry Chervel
denkt nach: "Irgendwie segelt der Literaturbetrieb sanfter durch die Unbilden des Strukturwandels als etwa der Medienbetrieb: Die Buchverlage produzieren Jahr für Jahr die gleiche Anzahl von Romanen, wenn nicht mehr. Die
Sender senden. Die Literaturhäuser laden ein. Und die Autoren schreiben Romane über ihre Jugend in der deutschen Provinz in den sechziger, siebziger oder achtziger Jahren, über ihren Nazigroßvater oder über ihre jüdische Großmutter. Durch die großen
Frankfurter und Leipziger Buchpreise, durch eine unübersichtlich gewachsene Zahl an Buchpreisen auch in Österreich und vor allem in der Schweiz ist der Betrieb eher noch gemütlicher geworden. Bestach der deutsche Buchmarkt einst durch seinen
Kosmopolitismus - Imre Kertesz wurde auch über die Rezeption in Deutschland zu einem international berühmten Autor - so liegen in den Buchhandlungen nun vor allem die Bücher der Long- und Shortlists aus, beinahe ausschließlich Romane deutschsprachiger Autoren."