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Suchwort: "Woody Allen"
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Im Kino 10.04.2024 […] Über lange Zeit hat Woody Allen alljährlich einen Film gedreht und so, der Eindruck drängt sich zumindest auf, seine Reisen finanziert. Barcelona, Paris, Côte d'Azur, Rom, London. Die Drehorte waren sehr schön, die Filme aber zunehmend durchwachsen, auch wenn ich die letzten dann nicht mehr oder nur mit halber Aufmerksamkeit gesehen habe. Was aber auch nichts macht, das filmische Werk Allens hat viele […] hichte und einem Mord. Dieses Mal hat die Frau, Fanny (Lou de Laâge), die Affäre, und zwar mit dem jungen Schriftsteller Alain (Niels Schneider), als tendenziell verhuschter Intellektueller ein Woody-Allen-Stand-in. Alain trifft seine Jugendliebe Fanny in Paris wieder, die beiden bändeln miteinander an. Fanny ist allerdings bereits semi-unglücklich mit dem sehr reichen Finanzmenschen Jean (Melvil Poupaud) […] schließlich hat Konstanz etwas Beruhigendes. Auch wenn einem die jeweilige Jahreslieferung mehr und mehr egal war.
Benjamin Moldenhauer
Ein Glücksfall - Frankreich 2023 - OT: "Coup de chance" - Regie: Woody Allen - Darsteller: Lou de Laâge, Valérie Lemercier, Niels Schneider, Melvil Poupaud, Guillaume de Tonquédec u.a. - Laufzeit: 93 Minuten. […] Von
Benjamin Moldenhauer
Intervention 09.03.2020 […] oder zumindest Indizien gibt: Strauss-Kahn, Weinstein, Wedel, Matzneff, Domingo, Polanski. Bei den Genannten trifft zudem zu, was ich zu Beginn geschrieben habe: sie kommen viel zu billig davon!
Woody Allen stellt da die absolute Ausnahme, geradezu das Gegenteil dar. Obwohl Allen bis zuletzt eine Vielzahl attraktiver junger Frauen in seinen Filmen und am Set beschäftigte, gibt es keinen Hinweis auf […] zwei Kinder adoptiert hat, spielt für Leute, die diese Beziehung als Indiz für Allens Schuld sehen, keine Rolle - obwohl diese Beziehung vorurteilslos und auf lange Sicht betrachtet sogar eher für Woody Allen spricht.
Dass sich der Verdacht gegen Allen bei zwei vorgerichtlichen Untersuchungen nicht erhärtete, spielt für meine Überlegungen keine Rolle. Zu oft ist vor allem betroffenen Frauen bei derartigen […] hellhörig machen, dass bei den Vernehmungen der Eindruck entstand, die Aussagen der kleinen Dylan klangen "wie auswendig gelernt".
Es ist gut möglich, dass Dylan Farrow die Wahrheit sagt. Dass Woody Allen sich schuldig gemacht und in einem Moment seines Lebens eine Grenze überschritten hat, die er davor und auch danach nicht mehr überschritten hat.
Es ist aber auch möglich, dass es sich hier um eine […] Von
Peter Truschner
Vom Nachttisch geräumt 04.12.2016 […] die Frau, mit der ich gerade zusammen war, sei die Schönste. Bei Woody Allen weiß ich noch nicht einmal, ob er oder ob eine seiner Filmfiguren es gesagt hat. Womöglich Allan Felix in "Mach's noch einmal Sam?" Woody-Allen-Kenner könnten mir weiterhelfen.
Aber es geht um Brigitte Bardot. Jetzt merke ich auch, dass womöglich das Woody Allen Zitat gar nicht aus dem Jahre 1972 stammt. Ich habe es aus einem […] 1972 erklärte Woody Allen: "Brigitte Bardot wird auf ewig die schönste Frau der Welt bleiben. Ich bin zutiefst überzeugt, dass es nichts Schöneres auf der Welt gibt als sie." Eine völlig dumme Bemerkung. Es sei denn, es sagt sie einer aus Überzeugung, aus jenem Wahn heraus, der einen jeden, eine jede bei dieser oder jener Gelegenheit einmal befällt. Ich hatte zweimal im Leben das Glück, allen Ernstes […] Von
Arno Widmann
Im Kino 04.06.2008 […] dem Namen "Cassandras Traum". Das ist der Beginn des nun schon wieder vorletzten Films von Woody Allen und eins ist klar: das wird kein gutes Ende nehmen, und zwar auf dem Segelboot.
Die Brüder werden gespielt von Colin Farrell, der Ire ist, und von Ewan McGregor, der aus Schottland stammt. Bei Woody Allen haben sie, als Angehörige der unteren Mittelschicht, im Original einen Londoner Cockney-Akzent […] taucht ein Onkel auf, der Geld hat und für dieses Geld einen Mann, der seinen Reichtum gefährdet, aus dem Weg geräumt wissen will. Ein faustischer Pakt, eine griechische Tragödie, darunter macht es Woody Allen ja nicht, wenn er mal wieder einen seiner todernsten Filme dreht. Diesmal, wie beim sehr viel gelungeneren "Match Point", wieder in London. Zum Inhalt ist so viel zu sagen: Soziologisch wie ps […] Schwenk auf Schwenk zur jeweils sprechenden Figur. Zur Musik: Philipp Glass, der alte minimal music-Dudelsack, hat im Schlaf einen Soundteppich komponiert, der gegen Ende hin immer dräuender wird.
Woody Allen ist ein abstrakter Autor, der seine Figuren stets vom Grundkonflikt aus denkt, den er entwirft. Sie haben, anders als in den komischen Filmen die Scherze, an die Allen seine Charaktere da gerne verrät […] Von
Ekkehard Knörer
Im Kino 01.12.2010 […] wir, fünf. Immer von vorne. Heute wird Woody Allen 75. Das nächste Werk ist bereits abgedreht. In Paris. Man wird sicher den Eiffelturm sehen, denn noch weniger als die Menschen bei Allen wirkliche Menschen sind, haben die Schauplätze des Geschehens (hier übrigens London) mit wirklichen Orten zu tun. Umso verlässlicher kommen die Wahrzeichen ins Bild. Woody Allen bereitet immer nur Bühnen. Darauf toben […] Da capo. Wieder von vorne, Woody Allen setzt seine Pointenmaschine in Gang. Aus dem Off raunt es mit Shakespeare, was er zeitlebens schon raunt: Sinnlos ist alles im Angesicht eiskalter Ewigkeit, Schall und Wahn, sound und fury, um mehr geht es nicht. So wahr das auch sein mag, als philosophischer Dollpunkt eines filmischen Universum war das stets etwas mager, beziehungsweise verlangte und verlangt […] sind, das meist simple Begehren, das sie haben, man kennt all das viel zu gut. Nicht aus dem Leben, denn im Leben ist das nicht nur stets schmerzlicher, sondern auch von Anfang an komplizierter. Woody Allen hantiert ausnahmslos und immer schon mit sehr simplifizierten Versionen dessen, was man landläufig Mensch nennt. Manchmal bekommt er dabei aber eine inszenierungs- und erzählökonomische Einfachheit […] Von
Lukas Foerster, Ekkehard Knörer
Im Kino 03.12.2008 […] Gitarrenmusik. Wie Woody Allen zu den oft genug hanebüchenen Klischees steht, die er auftischt, ist nicht gewiss. Sein Film jedenfalls betrachtet sie schlicht und einfach als Material zur Verfertigung einer moralischen Geschichte (ohne Moral) vor den Augen seiner Betrachter. Wen das an Eric Rohmer erinnert und seine Serie zu den "Contes Moraux", dem kann man nur sagen: Genau. Woody Allen erreicht hier für […] Erzählers wird die Künstlichkeit der Figuren, ihre psychologische Charakterisierung offenkundig und dadurch völlig neutralisiert. Was ihr seht, sagt diese Stimme, ist Figurenschach und sonst gar nichts. Woody Allen, der nie einer war, der sich für seine Figuren als dreidimensionale Charaktere interessiert, oder sie - Gott behüte - gar liebt, hat im ausgestellten Figurenschach eine Form gefunden, die seine Lust […] sind; oder dass das, was man sieht, mit der Wirklichkeit anders denn über Konstellationsabstraktionen verbunden ist. Kalt und künstlich, getüftelt und berechnet ist das alles. In Wahrheit war es bei Woody Allen nie anders. Es ist dies, weil er hier seine Distanz zu allem Menschlichen deutlich wie selten macht, einer seiner komischsten und ehrlichsten Filme seit längerer Zeit.
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Der Papst kommt, es ist […] Von
Ekkehard Knörer
Im Kino 17.08.2011 […] und schreibt an einem Roman, die Frau geht shoppen. Auch ihre Eltern sind da, der Vater ist ein Tea-Party-Fan. Auch Paris ist vor Ort. Gleich zu Beginn eine Serie von Postkartenbildern, mit denen Woody Allen ausdrücklich sagt, dass es ins Klischee geht und nirgend anderswohin.
Klischee, Gegenwart. Das ganze Allensche Middlebrow-Arsenal ist versammelt. Der Möchtegern-Künstler in einer Welt des Unverstands […] bringt den Westküstenmann ins Land seiner Träume. Das Goldene Zeitalter, die zwanziger Jahre, Pablo Picasso und Man Ray und Gertrude Stein und Ernest Hemingway und so fort. Ohne viel Drumrum öffnet Woody Allen dieses Portal in Richtung Kostümfilm und führt in den Kostümfilm seinen, naja, Gegenwartsmenschen hinein. Der staunt den einen oder anderen Bauklotz und wir staunen, wenn's nach der Regie geht, Bauklötze […] Langweiligkeit ziemlich straight. Wolf Lepenies, der "Midnight in Paris" aus schwer erfindlichen Gründen für beinahe ein Meisterwerk hält, vergleicht ihn mit der Kugelmass-Geschichte des viel jüngeren Woody Allen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Beim frühen Allen hat jeder einzelne Satz eine absurde Pointe. Hier trabt nur sehr gelegentlich ein Rhinozeros von Salvadore Dali vorbei. Das bisschen Nostalg […] Von
Ekkehard Knörer
Im Kino 03.12.2014 […] 16:00 Uhr im Berliner Kino Babylon Mitte gezeigt, als Teil des Festivals "Around the World in 14 Films".
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Es würde mir so oder so schwer fallen, "Magic in the Moonlight" nicht als "den neuen Woody Allen", sondern als eine romantische Komödie unter vielen anzuschauen. Im aktuellen Kino dürfte Allen der letzte Regisseur sein, der so souverän in sich selbst ruht, dass er sich in ein eigenes Genre […] Something to Me"), das über der Titelsequenz liegt. Ich lehne mich zurück, einerseits noch ein wenig entspannter als ohnehin, andererseits schon jetzt ein klein wenig gelangweilt: nun gut, der neue Woody Allen.
Mit dem ersten Bild, der Front einer Theaterfassade, eine Verortung: Berlin. Also nach London, Barcelona, Paris, Rom eine neue Station auf der ausgedehnten Europatournee, auf der sich Allen seit […] investieren) gefragt, ob ein derart routiniert auf Autopilot programmiertes Kino nicht auch gleich auf ein Publikum verzichten kann.
Lukas Foerster
Magic in the Moonlight - USA 2014 - Regie: Woody Allen - Darsteller: Colin Firth, Emma Stone, Simon McBurney, Marcia Gay Harden, Hamish Linklater - Laufzeit: 97 Minuten. […] Von
Lukas Foerster, Jochen Werner