Ralf Georg Reuth

Rommel

Das Ende einer Legende
Cover: Rommel
Piper Verlag, München 2004
ISBN 9783492046749
Gebunden, 320 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Generalfeldmarschall Erwin Rommel war der populärste General des Zweiten Weltkriegs. Unter seiner genialen Führung stieß das deutsche Afrikakorps bis nach Ägypten vor. Selbst der britische Gegner bewunderte den Mut und die ritterliche Kampfführung des als unschlagbar geltenden "Wüstenfuchses". So steht es in unseren Geschichtsbüchern. Aber Ralf Georg Reuth porträtiert einen anderen Rommel, einen, der seinen Ruhm nicht zuletzt der NS-Propaganda verdankte und dessen Rolle im Widerstand bis heute verklärt gesehen wird, der von Hitler gefördert wurde und ihm treu blieb bis zu seinem Ende, als er am 14. Oktober 1944 auf Befehl des Führers Selbstmord beging. In seinem Schicksal spiegelt sich damit die deutsche Tragödie jener Zeit: "dem Führer in den Untergang gefolgt zu sein und dabei geglaubt zu haben, die soldatische Pflicht zu erfüllen."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.10.2004

Joachim Käppner findet das Bekunden Ralf Georg Reuths am Schluss seines Buches, dass er in seiner Biografie des Oberbefehlshaber des deutschen Afrikakorps Erwin Rommel nicht "moralisieren" will und auch keine Maßstäbe von heute an seine Person und sein Handeln legen will, zugegebenermaßen "recht seltsam". Es fehlt wenig, um diese Haltung jeder "Stahlhelm-Postille" würdig werden zu lassen, urteilt der Rezensent, der ansonsten von dieser Biografie eigentlich ganz angetan ist. Käppner fände es durchaus angemessen, wenn der Historiker sich ein eigenes Urteil über die moralischen Implikationen von Rommels Wirken im Zweiten Weltkrieg bilden würde, und er kann nicht einsehen, was an den "Maßstäben von heute", die doch zumindest "der Freiheit, der Demokratie, der Zivilisation" geschuldet sind, falsch sein soll. Insgesamt fördert das Buch zwar "wenig Neues" zu Tage, gibt der Rezensent zu bedenken, doch lobt er, dass es "lebendig geschrieben" ist und das Wesentliche, was über Rommel zu erfahren ist, auf den Punkt bringt. Die Gliederung der Lebensbeschreibung allerdings hätte sich der Rezensent chronologisch und ohne die "wilden Zeitsprünge" gewünscht.
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