Felwine Sarr, Benedicte Savoy

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Über die Restitution afrikanischer Kulturgüter
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Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2019
ISBN 9783957577634
Kartoniert, 224 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Daniel Fastner. Mit der Veröffentlichung des von Präsident Macron beauftragten Berichtes zur Rückgabe des in französischen Museen befindlichen afrikanischen Kulturerbes entflammte im November 2018 sofort eine kontroverse Debatte, die weit über Frankreichs Grenzen hinausging und bis heute anhält. Nicht von ungefähr, zeigt die Untersuchung doch klar, dass ein großer Teil der afrikanischen Sammlungen in den ethnologischen Museen Europas gewaltvoll im Zuge des Kolonialismus oder durch die Übervorteilung der Einheimischen angeeignet wurde - heute befinden sich ca. 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes außerhalb des Kontinents. Nötig ist eine radikale Revision der bisherigen Sammlungspraxis, die auch deutsche Museen und nicht zuletzt das geplante Humboldt Forum berührt.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 15.07.2019

Ingo Arend liest den im Auftrag der französischen Regierung entstandenen Bericht von Felwine Sarr und Benedicte Savoy über Einzelheiten der Restitution afrikanischen Kulturguts mit Gewinn, auch wenn die normative Argumentation der Autoren Gefahr läuft, die betroffenen Nationen erneut zu Opfern zu stilisieren, wie der Rezensent warnt. Wichtig findet Arend die potenzielle Breitenwirkung des Buches, das historische Einordnungen vornimmt, Termini der Restitutionsdebatte erläutert und Praxishinweise zum Zeitplan und zu den Kriterien der Rückgabe gibt.