Jakob Wegelius

Esperanza

(Ab 8 Jahre)
Cover: Esperanza
Patmos Verlag, Düsseldorf 2002
ISBN 9783491374584
Gebunden, 135 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs. Halidon ist Akrobat. Er radelt auf einem Einrad und jongliert mit silbernen Bällen. Nachmittags tritt er auf dem Rathausplatz auf und abends trifft er seinen Freund, den Kapitän. Doch heute ist der Kapitän nicht zu Hause. Wenn er nun ohne Halidon mit einem Schiff - vielleicht der Esperanza - in warme Länder gesegelt ist? Davon hatte er oft geträumt und gesagt: "Wir müssen etwas aus unseren Träumen machen." Halidon macht sich auf die Suche. Unterwegs begegnet er einem kleinen Hund mit krummen Beinen, der ihm überallhin folgt. Am Ende der Nacht finden sie den Kapitän und der kleine Hund bekommt nicht nur ein Zuhause, sondern auch einen Namen: Esperanza.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.07.2017

Der wiederaufgelegte Roman des schwedischen Kinderbuchautors Jakob Wegelius zieht Rezensentin Eva-Christina Meier mit einer Außenseitergeschichte in seinen Bann. Es geht um Fernweh, Häfen und das Meer und um einen kleinwüchsigen Akrobaten, gemeine Hundefänger und gierige Glücksspieler. Die in einer einzigen Nacht spielende Geschichte überzeugt die Rezensentin durch eigenwillige Figuren, Spannung und die Fähigkeit des Autors, unaufgeregt von großen Gefühlen zu erzählen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.04.2002

"Esperanza" nennt ein Kapitän in Wegelius' gleichnamigem Debütroman einen ihm zugelaufenen Hund. Dies ist der Name des Schiffes, mit dem er fast ausgesegelt wäre, erfährt man in Evelyn Fingers Rezension. Das Thema "Fernweh" ist nur eines von vielen Motiven der Weltliteratur, die in dieser Novelle versammelt sind, informiert sie. Der Autor verbinde hier das Freundschaftspathos der Romantik mit der Großstadteinsamkeit des Expressionismus und die beklemmende Isolation von Hauptmanns Gestalten und entwerfe eine Welt, in der das Glück nicht gerade häufig zum Zuge komme. Dass ein streunender Hund am Ende der Novelle ein Zuhause findet, ist nach der Meinung der Rezensentin als tröstlich zu werten, tröstlicher sogar als die Auffindung des verschollenen Kapitäns durch seinen verzweifelten Freund. Auch wenn die Menschen in "Esperanza" zu Hause bleiben und keine "wirklichen Abenteuer" erleben, spüre man in diesem Buch "dieselbe Mischung aus Lust am Abenteuer und Furcht vorm Albtraum" wie in "richtigen Abenteuerromanen", wertet Finger abschließend.
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