Dava Sobel

Und die Sonne stand still

Wie Kopernikus unser Weltbild revolutionierte
Cover: Und die Sonne stand still
Berlin Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783827008947
Gebunden, 384 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Kurt Neff. Schon um das Jahr 1514 verfasste Nikolaus Kopernikus eine erste Skizze seiner heliozentrischen Theorie. Nicht die Erde stand demnach im Mittelpunkt des Universums, sondern die Sonne, und die Planeten umkreisten sie. Diese Schrift war revolutionär, aber nur einem kleinen Kreis von Astronomen bekannt. Anhand zahlloser Sternenbeobachtungen entwickelte Kopernikus seine Theorie weiter, das betreffende Manuskript hielt er jedoch unter Verschluss. Die geheimnisumwitterte Existenz dieser Schrift trieb Wissenschaftler in ganz Europa um. Im Jahr 1539 begab sich schließlich der junge deutsche Mathematiker Georg Joachim Rheticus nach Frauenburg, um Kopernikus zu überreden, sein Werk zu veröffentlichen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.10.2012

Eingenommen zeigt sich Rezensent Christoph Lüthy von Dava Sobels Buch über die letzten Jahre von Kopernikus. Wie alle Arbeiten der Autorin empfindet er auch vorliegende als "gelehrten Genuss". Im Zentrum des Werks steht für ihn eine kunstvoll komponierte Dramatisierung der Begegnung des katholischen Kopernikus und des Lutheraners Rhetikus. Um diesen Zweiakter herum gruppiert die Autorin nach Lüthy geradezu eine Astronomiegeschichte, die in ihrem ersten Teil die historischen Figuren vorstellt und in ihrem abschließenden Teil berichtet, wie die Geschichte bis zur Verurteilung des kopernikanischen Weltbildes durch die Inquisition weiterging. Bei Sobels Theaterstück fühlt er sich bisweilen an Werke wie Brechts "Leben des Gaililei" oder an Max Brods "Galilei in Gefangenschaft" erinnert. Zwar scheint ihm die Spannung zwischen Glauben und Wissenschaft in Europa heute weniger dramatisch als vielleicht in den USA. Nichtsdestoweniger hat er dieses vorzüglich übersetzte Werk der einstigen Wissenschaftsjournalistin gern gelesen.