Wolfgang Bächler

Gesammelte Gedichte

Cover: Gesammelte Gedichte
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2012
ISBN 9783100035097
Gebunden, 400 Seiten, 17,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Katja Bächler und Jürgen Hosemann. Er war das jüngste Gründungsmitglied der Gruppe 47, hochgelobt von Dichtern wie Thomas Mann, Gottfried Benn und Heinrich Böll. Er schrieb Liebesgedichte, in denen die Liebe nicht benannt wird, und die vorsichtigsten und zerbrechlichsten Verse der deutschen Nachkriegsliteratur. Zeit seines Lebens blieb er ein Autor für Kenner und Eingeweihte, ein immer im Verschwinden begriffener Riese. Sein lyrisches Werk wuchs in die Tiefe statt in die Breite und liegt nun - ergänzt um bisher unveröffentlichte Texte und ein Nachwort von Albert von Schirnding - mit diesem Band erstmals gesammelt vor.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.01.2013

Sabine Doering vermutet, dass nur noch eine Handvoll Menschen weiß, wer Wolfgang Bächler war: Nachkriegsdichter, der jüngste Teilnehmer des ersten Treffens der Gruppe 47, "ein bisschen Rilke, ein wenig George und recht viel Pathos", verrät die Rezensentin. Später konnte sich Bächler aber aus den strikten Formzwängen befreien, Gottfried Benn sei Dank, erklärt Doering, der die späteren Werke besser zu gefallen scheinen, beispielsweise "Erinnerungen an Budapest", in dem der Dichter lässig Deutsch, Ungarisch, Französisch, Italienisch und Griechisch zu einem "Idiom moderner Europäer" mischt. Mit fortschreitendem Alter wurde Bächler allerdings zunehmend depressiv, bedauert Doering. Sie findet es bedrückend, wie sehr der Dichter versuchte, sich schreibend gegen seine Melancholie zu wehren: "Durch Wiesenschaumkraut und Weizenwogen / treibt das Wrack eines Kirchenschiffs / mit zerbrochenem Mast und geborstenem Bug / aus gotischer Zeit in unsere Zeit, / von Priestern und Betern verlassen" Nicht nur für jene, denen Bächler kein Begriff mehr ist, gibt es in diesem Band einiges zu entdecken, verspricht die Rezensentin.
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