Harold James

Die Deutsche Bank im Dritten Reich

Cover: Die Deutsche Bank im Dritten Reich
C.H. Beck Verlag, München 2003
ISBN 9783406509551
Gebunden, 267 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Karin Schambach und Karl-Heinz Silber. Dieses Buch behandelt die Rolle der Deutschen Bank im "Dritten Reich". Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwieweit sich die Bank in das Regime einfügte und dem neuen Zeitgeist anpasste. Harold James lotet die Handlungsspielräume der Deutschen Bank in einem wirtschaftlichen Umfeld aus, das zunehmend von Antisemitismus und Profitstreben geprägt war. Und er beleuchtet, welche oft schillernde Rolle einzelne Persönlichkeiten der Bank - etwa Emil Georg Stauß und Hermann J. Abs - in diesem Zusammenhang spielten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.02.2004

Jürgen Jeske bespricht in einer Doppelrezension zwei Bücher über die Deutsche Bank (neben dem vorliegenden Buch geht es dabei um Friedhelm Schwarz' Monografie "Die Deutsche Bank"). Die Studie des amerikanischen Historikers Harold James über die Rolle der Deutschen Bank in der Nazizeit lobt er nachdrücklich. Sie stellt die überarbeitete und erweiterte Fassung eines Kapitels im Jubiläumsband "Die Deutsche Bank 1870-1995" dar, erklärt der Rezensent, der bekennt, dass die Mischung aus "politischer Barbarei und geschäftlichem Kalkül", die sich in diesem Abschnitt der Bankgeschichte offenbart, "immer wieder aufs neue beeindruckt und bedrückt". Er stellt fest, dass die Urteile des Autors, wie bei seinem Abschnitt über den Bankier Hermann Abs etwas "schärfer" sind als bei der Jubiläumsausgabe. Alles in allem lobt Jeske das Buch angetan als "aufschlussreiche" Studie.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2003

Otto Schwarzer ist beeindruckt: Ein "schier unglaubliches Konvolut an bisher unbekannten Einzelheiten" habe Harold James gemeinsam mit seinem Forscherteam vorgelegt und damit die Geschichte der Deutschen Bank und des Nazi-Raubgoldes vervollständigt. James' Studie, so Schwarzer, zeichnet ausführlich und detailreich die Vorgänge nach, bei denen das Gold von der Bank aufgekauft und an Diplomaten weiter vertrieben wurde; sie offenbart Vertriebswege und Verantwortliche, unter anderem die unrühmliche Beteiligung des hoch angesehenen Hermann Abs, der während der Nazizeit an dem florierenden Handel gut verdiente und nach Kriegsende weiter existierende Goldbestände bis zu seinem Tod verschwieg - erst danach, 1995, wurden sie zu Gunsten jüdischer Institutionen verkauft. Dank sorgfältiger Forschungsarbeit und dem - durch die Deutsche Bank selber angeregten - Zugang zu neuen Dokumenten hat James, so Schwarzers Beurteilung, ein "Nachschlagewerk von hohem Rang" erstellt, das allerdings gelegentlich ein wenig an seinem Materialreichtum und dem damit verbundenen Verlust der klaren Linie krankt.

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