Gay Talese

Ehre deinen Vater

Cover: Ehre deinen Vater
Rogner und Bernhard Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783807710426
Gebunden, 536 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Gunther Martin. 1971 veröffentlichte Gay Talese mit "Ehre deinen Vater" die erste Schilderung aus dem Inneren der Mafia. Es ist die Geschichte der Familie Bonnano, die in den sechziger Jahren die Unterwelt New Yorks dominierte. Taleses Erzählung beginnt an einem regnerischen Tag im Jahr 1964, als Bills Vater Joseph Bonnano spurlos verschwindet, sie schildert den "Bananenkrieg", eine brutale Fehde innerhalb der Mafia, und reicht zurück bis zu den Ursprüngen der Familie in den sizilianischen Bergen. Talese gelang es als erstem Außenstehenden, ein Vertrauensverhältnis zu einem Mafiaboss aufzubauen. Er begleitete ihn sechs Jahre lang, sprach mit den Mitgliedern des Clans und reiste bis nach Sizilien, um die Wurzeln seiner Charaktere zu erkunden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.12.2008

Weil der New Journalism bei uns nie wirklich angekommen ist, muss sich Andrian Kreye mit den amerikanischen Originalen behelfen. Im Fall von Gay Taleses Mafiaepos "Ehre deinen Vater" kann er das Buch erstmals auf Deutsch lesen. Kreye staunt einmal mehr über die Vorzüge des New Journalism, die sich in Taleses Roman, als einem der furiosesten Beispiele des NJ, in Form eines enormen epischen Atems und der Intensität und Faktentreue einer Reportage niederschlagen. Der authentische, über Jahre hinweg an den Tatsachen geschulte Blick ins Innere des Mafiabosses Bonanno und die Fähigkeit, die recherchierten Fakten in die Wucht eines Roman zu verwandeln, machen das Buch für Kreye so lesenswert. Die Grenzen des Genres sind für Kreye immer dort spürbar, wo sich Redundanzen in den Text einschleichen und dem aufmerksamen Leser von dem Kraftakt erzählen, den es braucht, eine derartige Materialfülle mit einem roten Faden zu versehen.
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