Friedrich Engels, Karl Marx

Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA). Dritte Abteilung: Briefwechsel. Band 12, Karl Marx, Friedrich Engels: Januar 1862 bis September 1864

Cover: Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA). Dritte Abteilung: Briefwechsel. Band 12, Karl Marx, Friedrich Engels: Januar 1862 bis September 1864
Akademie Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783050049847
Gebunden, 1529 Seiten, 198,00 EUR

Klappentext

Bearbeitet von Galina Golovina, Tatjana Gioeva, Rolf Dlubek, unter Mitwirkung Hanno Strauß. Der umfangreiche Band enthält 425 Briefe, davon 112 Briefe zwischen Marx und Engels, 37 von ihnen an dritte Personen gerichtete und 278 an sie adressierte Briefe. Von den Briefen Dritter werden 221, also die Mehrzahl der in diesem Band dargebotenen Dokumente, erstmals oder (zehn Briefe) erstmals in der Originalsprache beiehungsweise vollständig veröffentlicht. Die Briefe zeichnen ein intensives Bild der Reaktion von Marx und Engels auf die zeitgenössischen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Große Aufmerksamkeit schenken sie dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Vor allem 1862, als Marx in seinen Korrespondenzen der Analyse der Vorgänge in den USA Vorrang einräumte, verständigen sie sich darüber laufend. In Europa galt ihr Interesse dem Heeres- und Verfassungskonflikt in Preußen sowie dem Krieg um Schleswig und Holstein 1864. Vom polnischen Januaraufstand 1863 erwarteten sie kurzzeitig gar den Beginn einer neuen europäischen Revolution. Die Korrespondenz zeigt ihre leidenschaftliche Parteinahme für den polnischen Freiheitskampf und gibt Aufschluss über die Broschüre, die Marx und Engels hierzu abfassen wollten. Insgesamt dokumentieren die Briefe oft zugespitzter als in gleichzeitigen Veröffentlichungen ihre politischen Erwägungen, die erörterten Meinungsverschiedenheiten und auch Gedanken, die in ihren Publikationen keinen Niederschlag gefunden haben. Zudem geben sie Einblick in die Arbeit von Marx, hauptsächlich an dem ökonomischen Manuskript 1861-1863, eine wichtige Phase der Entstehung seiner ökonomischen Theorie. Bei einem gewichtigen Teil der Korrespondenz zwischen Marx und Engels handelt es sich um intime Privatbriefe, die in dieser Dichte selten überliefert sind. So fällt in diese Zeit die Einstellung der Briefkontakte zu Ferdinand Lassalle im Jahre 1863 - fortan sollten Marx und Engels nur noch über ihn, aber nicht mehr mit ihm kommunizieren - sowie das kurzzeitige Zerwürfnis zwischen Marx und Engels. Grund war Marx' unsensible Reaktion auf den Tod von Engels' Lebensgefährtin Mary Burns, in Anbetracht seiner eigenen finanziellen Misere. Es ist dies wohl der einzige dokumentierte ernsthafte Konflikt zwischen beiden.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.11.2013

Höchste Anerkennung zollt Rudolf Walther der MEGA2, der 1972 begonnnen zweiten Version der Marx-Engels-Gesamtausgabe, in deren Rahmen nun ein weiterer Band mit dem Briefwechsel von Karl Marx und Friedrich Engels erschienen ist, der die Jahre 1862 bis 1864 umfasst. Auf gut 1500 Seiten findet der geneigte Leser darin 425 Briefe von und an Marx und Engels sowie 278 Briefe von Dritten aus diesem Zeitraum. Im Zentrum der Korrespondenz sieht Walther neben wichtigen politischen Ereignissen wie den amerikanischen Bürgerkrieg vor allem die Arbeit von Marx an der "Kritik der politischen Ökonomie". Lobend äußert er sich über den Kommentarband, der nicht nur die Überlieferungsgeschichte und Kommentierungen der Dokumente enthält, sondern auch sieben Register und Verzeichnisse. Die Textpräsentation und der wissenschaftliche Apparat wertet er als mustergültig. Das Fazit des Rezensenten: "Für jede wissenschaftliche Beschäftigung mit Marx ist die MEGA2 unentbehrlich".