Stephane Audeguy

Der Herr der Wolken

Roman
Cover: Der Herr der Wolken
SchirmerGraf Verlag, München 2006
ISBN 9783865550262
Gebunden, 288 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Elsbeth Ranke-Hein. Akira Kumo, Modeschöpfer in Paris, erfüllt sich einen Lebenstraum: Endlich wird er seine riesige Bibliothek zum Thema Wolken und Meteorologie ordnen. Wer waren sie, die Wolkenjäger vor unserer Zeit? Wer waren die Maler, Dichter, Wissenschaftler, die der Einzigartigkeit der Wolken und ihrer Bedeutung für unsere Welt auf die Spur gegangen sind? Ein eleganter, poetischer Abenteuer-Wissenschaftsroman, der ebenso beunruhigt wie bezaubert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.01.2007

Einen zwiespältigen Eindruck hat Stephane Audeguys Roman "Der Herr der Wolken" bei Meike Fessmann hinterlassen. Die Stärken des Buchs sieht sie in seinen atmosphärischen Schilderungen und in seinem charmanten, einnehmenden Ton. Dass Audeguy die überbordende Fülle von Geschichten, die er in seinem Roman unterbringen zu müssen glaubt, nur mühsam zusammenhalten kann, kompensiert er für Fessmann durch seine klugen, mal historisch verbürgten, mal fiktiven Figuren, und die "warmherzige Ironie" seiner Sprache. Was sie dem Autor allerdings nicht durchgehen lassen will, ist die recht einfach gestrickte Zivilisationskritik, die er besonders an den USA übt. Und so kommt sie zu dem Schluss: der Roman "könnte ein großes Lesevergnügen sein, wäre er nicht ein so großes Ärgernis beim Nachdenken".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.05.2006

Hardy Reich findet den Debütroman von Stephane Audeguy, der von der französischen Kritik hochgelobt worden ist, zwiespältig. Als Rahmen hat der Autor den in Paris lebenden japanischen Modedesigner Akira Kumo in den Mittelpunkt gestellt, der historische Informationen über Wolken sammelt. Audeguy mische dabei historisch verbürgte und fiktive Figuren, wobei neben dem britischen Wolkenforscher Luke Howard die Fantasiegestalt des schottischen Photografen Richard Abercrombie auf den Rezensenten den größten Eindruck macht. Weniger überzeugend findetder Rezensent die ausufernden Dimensionen der Rahmenhandlung, in der angedeutet wird, dass Akira Überlebender der Hiroshimabombe ist. Die durchgängig im Präsens gehaltene Erzählweise würdigt der Rezensent zwar als konsequent, auf die Dauer findet er den Ton ,der zwischen Sachbuchstrenge und Märchen schwankt, wegen dieser Stilarmut aber etwas ermüdend, zumal der Autor auf Dialoge völlig verzichtet hat. Und dass die von der französischen Kritik viel gelobte "Poesie" in der deutschen Fassung nicht so recht spürbar ist, will er nicht allein der Übersetzung durch Elsbeth Ranke-Hein anlasten, die ihm alles in allem recht solide erscheint. Insgesamt lobt Reich den Roman als "lesenswert", findet ihn aber allgemein etwas überschätzt.
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