Jim Nisbet

Tödliche Injektion

Roman
Cover: Tödliche Injektion
Pulp Master, Berlin 2010
ISBN 9783927734456
Kartoniert, 233 Seiten, 12,80 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Angelika Müller. Als Gefängnisarzt von Huntsville, Texas, hat Dr. Royce die unangenehme Aufgabe, die Hinrichtung eines zum Tode verurteilten jungen Schwarzen medizinisch zu begleiten. Der Delinquent erscheint in Anbetracht seines Schicksals sonderbar unbeteiligt. Noch während das Gift in die Adern des jungen Mannes strömt, kommen Royce ernste Zweifel an dessen Schuld. Auf der Flucht vor seiner ruinierten Ehe zieht Royce gen Dallas los, um in den Elendsvierteln mehr über den Background des exekutierten Häftlings in Erfahrung zu bringen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.05.2011

Dieser Kriminalroman sollte unbedingt als Klassiker angesehen werden, fordert Rezensentin Katharina Granzin nach der Lektüre der neuesten Übersetzung von Jim Nisbets "Tödlicher Injektion". Denn die Geschichte um den alkoholkranken Gefängnisarzt Franklin Royce, der sich, nachdem er einer offenbar nicht gerechtfertigten Hinrichtung beiwohnt, auf die Spuren des Verstorbenen begibt, dabei der Verführung der schönen Drogenhure Colleen erliegt und später selbst ein Verbrechen begeht, besteche nicht nur durch abgebrühten Zynismus, "herzzerreißende" Melodramatik und absurde Situationskomik, sondern biete vom "fulminanten" Einstieg bis zu seinem einer "griechischen Tragödie würdigen" Ende alles, was ein guter Roman noir verlange. Für Granzin ist dieser lakonisch erzählte Krimi, der sich nicht zuletzt kritisch mit dem Thema Todesstrafe auseinandersetzt, einfach ein "genial verdrehtes Ding von einem Buch".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.05.2011

Sein blaues Wunder erlebt Hannes Hintermeier mit diesem neuübersetzten kleinen Roman des Vielschreibers und Möbeltischlers Jim Nisbet - und nicht nur einmal. Was ist noir? Diese Frage stellt sich der Rezensent angesichts des Buches und erklärt: "Noir" als Genre heißt eine Spur schwärzer als Krimi, hässlicher, ekelerrregender, schmerzhafter für den Leser. Bei Nisbet muss er schonmal der Prozedur einer Hinrichtung mittels Giftspritze en detail beiwohnen. Zum Glück, findet Hintermeier, hat der Autor auch philosophische und wissenschaftliche Tiefe zu bieten. Und so funktioniert die Geschichte über einen möglicherweise unschuldig zum Tode Verurteilten mit unerhörtem Brandbeschleuniger zum Ende der Story für ihn auch noch dreißig Jahre nach der Erstveröffentlichung.
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