Charles Baxter

Schattenspiel

Roman
Cover: Schattenspiel
Achilla Presse, Hamburg 1999
ISBN 9783928398466
Gebunden, 504 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Wyatt Palmer ist Stadtdirektor in Five Oaks, einer Kleinstadt in Michigan. Seine Frau erlernt Zaubertricks, seine Mutter erfindet einen individuellen Wortschatz, seine Tante schreibt an ihrer eigenen Version der Bibel, und unser Held versucht ein ?normales? Leben zu führen. In diesem Roman geht es um die Fragen, die ein einfaches Leben an uns alle stellt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.07.2000

Dieser Roman trifft bei Renate Schostack auf ein geteiltes Echo. Einerseits scheint es ihr zu gefallen, dass sich Baxter gerne mit Außenseitern beschäftigt, die durch ein plötzlich eintretendes Ereignis aus ihrer vertrauten Welt geworfen werden. Dabei steht ihrer Ansicht nach weniger die Handlung im Vordergrund, sondern das Atmosphärische und "zauberhafte Porträts", die dem Autor nicht zuletzt durch seine schöne, rhythmisch geschickte und genaue Sprache gelingen. Wenig glaubwürdig findet sie jedoch einige inhaltliche Aspekte. So hält sie es für wenig überzeugend, dass in diesem Roman Mitarbeiter einer chemischen Fabrik, die durch mangelhafte Schutzvorkehrungen krank geworden sind, diesen Zustand widerstandslos hinnehmen - aus Sorge um ihren Arbeitsplatz. Auch dass der Protagonist schließlich nach New York flieht, gefällt ihr nicht, denn hier habe der Autor "den gordischen Knoten auf recht unelegante Weise" durchschlagen. Es gibt bessere Bücher von Baxter, so das Fazit der Rezensentin, die es bedauerlich findet, dass ausgerechnet dieser Band der erste ist, der in Deutschland veröffentlicht wurde.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.02.2000

"Ein ebenso unterhaltsames wie zutiefst verstörendes Buch" sei dieser Roman aus dem Mittleren Westen Amerikas, meint Jan Wagner. Baxters Verweise auf "Alice im Wunderland" kämen nicht von ungefähr: Hier wie dort gibt es keine klare Grenze zwischen Normalität und Wunderbarem. Besonders gefällt Wagner, dass Baxter seine Figuren weder gut noch böse zeichnet und sich alles Moralisieren verkneift: "Das Fehlen ethischer Gemeinplätze macht es dem Leser schwer, vorschnelle Urteile über die Figuren zu fällen", versucht Wagner das Buch schmackhaft zu machen.