Sybille Ebert-Schifferer

Caravaggio

Sehen - Staunen - Glauben. Der Maler und sein Werk
Cover: Caravaggio
C.H. Beck Verlag, München 2009
ISBN 9783406591402
Gebunden, 320 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Mit 166 Farb- und 29 Schwarzweiß-Abbildungen. Um 1600 erregte der junge Caravaggio (1571-1610) in Rom durch seine neuartigen Bilder großes Aufsehen. Sie stachen hervor durch ihre unerhörte psychologische Authentizität, ihre kühne Naturnähe und ihre geistreichen Einfälle. Seine Kunst trug Caravaggio Wohlstand und sozialen Aufstieg ein, sein Lebenswandel brachte ihn immer häufiger mit dem Recht in Konflikt. Sybille Ebert-Schifferer zeichnet in ihrem großzügig illustrierten Band ein bewegtes, vielseitiges Bild von Leben und Werk des Künstlers. Dabei stellt sie zahlreiche Klischees in Frage, welche das Urteil über Caravaggio von Anfang an geprägt haben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.09.2010

Das Caravaggio-Jahr hat die Monografie-Produktion ordentlich in Schwung gebracht, inzwischen hat der Barockmaler sogar seinen Renaissance-Kollegen Michelangelo weit überflügelt, verzeichnet Lorenz Enderlein, der drei der Neuerscheinungen bespricht. Sybille Ebert-Schifferers Bildband komme zwar in eleganter Ausstattung daher, zeichnet sich für den Rezensenten aber dadurch aus, dass er sich betont unspektakulär dem skandalumwitterten Leben des Künstlers widmet, der eigentlich eine recht konventionelle Laufbahn eingeschlagen habe. Auch wenn sich der Rezensent fragt, ob die Autorin nicht zu sehr von heutigen Medienusancen ausgeht, wenn sie Caravaggios viele Händel als PR-Strategie deutet, so sieht er doch in diesem Band einen modernen Typus der Künstlerbiografien.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.02.2010

Exzellent ausgestattet und differenziert in seinem Caravaggio-Bild findet Florian Illies dieses Buch der Direktorin der Bibliotheca Hetziana in Rom. Aus tiefer Kenntnis der Zusammenhänge in der Kunst und den Debatten um 1600 entwickele die Autorin ein präzises Bild von dem zeitgeschichtlichen Hintergrund, vor dessen Folie Illies dann den Künstler umso plastischer aufsteigen sieht. Dankbar ist der Kritiker der Autorin auch für die Korrektur mancher moderner Fehldeutung dieses Werks.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2009

Verdienstvolle "Mythendestruktion" bescheinigt die Rezensentin Christine Tauber, die selbst Kunstgeschichte lehrt, ihrer Fachkollegin Sybille Ebert-Schifferer und deren Caravaggio-Monografie. Wo vorher ein durchweg negatives Bild des Malers Caravaggio gezeichnet wurde und man ihm kriminelle Machenschaften und exzessiven Umgang mit Prostitutierten vorwarf, rekonstruiert Ebert-Schifferer einen anderen Caravaggio, der sich vor allem in Marketingstrategie verstand, wie Tauber erzählt. Dass das in der Forschung bereits bekannt sei, räumt Tauber ein, sieht aber beim vom Buch angestrebten Publikum der Kunstfreunde noch Nachholbedarf. Tauber lobt die Redegewandtheit der Autorin und ist auch mit dem Quellenumfang zufrieden. Einzig Caravaggios Zeit in Neapel und auf Sizilien hätte man vielleicht ausführlicher beschreiben können, meint Tauber.
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