Gregor Hens

Die eigentümliche Vorliebe für das Meer

Roman
Cover: Die eigentümliche Vorliebe für das Meer
Aufbau Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783351038489
Gebunden, 272 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Eine laue Nacht auf der Jasmin, einem Restaurantschiff vor der tropischen Hafenstadt Nam Van. Die 21-jährige Benedita ist auf Einladung ihres Onkels in ihre Heimatstadt im südchinesischen Meer zurückgekehrt. Ihre illustre Familie, die das bekannteste Hotel von Nam Van betreibt, besteht aus Seglern und Reisenden. Ihr Vater sitzt im Gefängnis, ihre flatterhafte Mutter hat die Familie verlassen. Durch ihren Besuch wird Benedita wieder in die Sphäre der Familie hineingezogen, der sie sich in einer norddeutschen Hafenstadt entzogen hat. Jetzt steht sie vor einer Entscheidung: Stellt sie sich ihrer Geschichte und übernimmt Verantwortung? Ein Roman über eine junge Frau zwischen zwei Welten und Hafenstädten - verbunden durch das Meer, das alle Grenzen und Identitäten in Frage stellt.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 11.11.2023

Rezensentin Andrea Gerk lässt sich verzaubern von Gregor Hens' "magischem Kosmos", den er in seinem Roman schaffe. Fast wie zwei lebendige, atmende Wesen erscheinen ihr die beiden fiktiven Hafenstädte Nam Van (Südchina) und Geest (Nordseeküste), zwischen denen Hens seine Geschichte aufspanne: Aus Geest kehrt die Medizin-Studentin Benedita auf Aufforderung ihres Onkels widerwillig nach Nam Van zurück, weil sie ihn bei der Verschrottung des legendären Restaurantschiffs ihres Vaters unterstützen soll. Wie Hens dabei von den beiden aufeinanderprallenden Welten erzählt und wie "sinnlich" er die bereits vergangene goldene Ära des Restaurantschiffs auferstehen lasse, in der dort die "Reichen und Schönen" zusammenkamen, findet die Kritikerin einnehmend. Darüber hinaus verhandle der Roman aber auch das sehr aktuelle Thema der Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft - nur deutlich weniger "nüchtern" als sonst in der Gegenwartsliteratur, bemerkt sie, sondern betörend "unwirklich".
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