Noah Charney

Original Meisterfälscher

Ego, Geld & Größenwahn
Cover: Original Meisterfälscher
Christian Brandstätter Verlag, Wien 2015
ISBN 9783850339216
Gebunden, 296 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Mysteriös, skandalös und ein Hauch von Glamour: Die Geschichte der Kunstfälschung ist vollgepackt mit realen Krimis. Michelangelo fälscht die Antike. Reinhold Vasters narrt Experten mit perfekten Cellini-Imitationen. Tom Keating platziert Zeitbomben, Eric Hebborn erfindet Entwurfsskizzen van Dycks und Wolfgang Beltracchi verkauft einen Campendonk nach Hollywood. Dieses Buch macht sich auf die Spuren von Geschick und Missgeschick berühmter Meisterfälscher von der Antike bis in die Gegenwart.
Was spielt sich im Kopf des Fälschers ab? Sucht er nach Ruhm, will er seine Genialität beweisen, Rache nehmen, reich werden? Geht es um Macht, um das Ego, um Geltungsdrang? Noah Charney, Experte für Kunstkriminalität, beschreibt, wie es den raffiniertesten Betrügern - oft so hochbegabt wie charmant - gelingt, die Kunstwelt nach Strich und Faden zu betrügen. Er entschlüsselt ihre Tricks und beschreibt, was letztlich doch zu ihrer Entlarvung führte - scharfsinnige Detektivarbeit, forensische Untersuchungen oder einfach pures Glück. Er erzählt aber auch davon, wie die Kunstwelt selbst in vielerlei Hinsicht zur Komplizin der Fälscher wird und bereitwillig in die Fallen dieser schlauen Kriminellen stolpert.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.10.2015

Ein entspannteres Verhältnis der Kunstwelt zum Thema Kunstfälschung wünscht sich Rezensent Stefan Koldehoff - schließlich würden horrende Auktionserlöse überhaupt erst zu dieser Form der Kriminalität führen. Dass Kunstfälschung nichts Neues sei, zeige der US-Kunsthistoriker und Journalist Noah Charney in seinem Buch. Beim Lesen merkt man, bei welchen der Täter die Sympathien des Autors liegen, bemerkt der Kritiker - nämlich bei denen, die nicht nur des Geldes wegen kopierten. Zwar seien die meisten der Geschichten weder neu noch selbst recherchiert, manche gar fehlerhaft, doch Koldehoff will darüber hinwegsehen: Charney erzähle gut, gehe transparent mit seinen Quellen um und moralisiere nicht. Der Rezensent hatte Spaß beim Lesen.

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