Patrick Leigh Fermor

Zwischen Wäldern und Wasser

Zu Fuß nach Konstantinopel: Von der mittleren Donau zum Eisernen Tor. Der Reise zweiter Teil
Cover: Zwischen Wäldern und Wasser
Dörlemann Verlag, Hamburg 2006
ISBN 9783908777182
Gebunden, 365 Seiten, 23,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Manfred Allie und Gabriele Kempf-Allie. "Zwischen Wäldern und Wasser" erzählt den zweiten Teil von Patrick Leigh Fermors Wanderung im Jahr 1934 durch das alte Europa, von Hoek van Holland nach Konstantinopel. Hier treffen wir ihn wieder auf der Donaubrücke, wo wir ihn am Ende der Zeit der Gaben verlassen haben, und folgen ihm über Budapest, die Große Ungarische Tiefebene in die transsilvanischen Marschen, später ins Hochland der Karpaten bis zum Eisernen Tor, dem Ende Mitteleuropas, in eine Landschaft, die heute in den Fluten eines Stausees versunken ist.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.08.2007

Wundervoll findet Georg Sütterlin auch den zweiten Teil von Patrick Leigh Fermors Bericht über seine Reise zu Fuß durch Europa nach Istanbul 1934, die ihn auch durch Ungarn und Rumänien führte, den Stationen des vorliegenden Bands. Er schwärmt von der Wahrnehmungsschärfe des Autors, seinen Blick für Details und seine "reiche" Sprache. Die Schilderungen Fermors lassen für ihn einen längst versunkenen Kulturraum mit seinen Landschaften und Menschen wieder auferstehen. Neben den zahlreichen historischen Exkursen und den eingestreuten kunstgeschichtlichen, ethnographischen und philologischen Kuriositäten hebt er die liebevolle Porträtierung der Menschen hervor. Besonders die Schilderungen des verarmten, aber gastfreundlichen und gebildeten Landadels scheinen ihm hinreißend. Hier begegnet er "unvergesslichen", "mit literarischem Flair gezeichneten Figuren" wie dem Graf Jenö. Eine besonders "einnehmende Figur" ist für Sütterlin aber auch der Reisende selbst, dessen jugendliche Lebenslust der alternde Autor im Akt des Schreibens wiedergefunden habe.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.01.2007

Als ein "Wunder" versteht Rezensent Thomas Medicus die drei Reisebücher von Sir Patrick Leigh Fermor, den er als einen würdigen Nachfolger von keinem Geringeren als Lord Byron feiert. Geschlagene vier Monate sei der Autor im Jahr 1934 von Wien nach Konstantinopel unterwegs gewesen und berichte gewissermaßen als letzter Ethnologe von einer untergegangenen Kultur. Freunde aus Budapest hätten ihm ermöglicht, mit Empfehlungen von Herrenhaus zu Gutshof all die verarmten, aber quicklebendigen Adelsfamilien zu besuchen, die in den ehemaligen Provinzen Österreichs noch einen anachronistischen Lebensstil pflegten. Da Patrick Leigh Fermor seine Aufzeichnungen erst in den siebziger Jahren verfasst habe, vermutet der Rezensent, seien sie geprägt von einer "leisen" Melancholie über eine verlorene "operettenhafte" Welt. Spezifisch englisch sei an Fermors Darstellung seine Vorliebe für das Gesellschaftsleben mit dem gebildeten Gentleman als Zentrum, aber auch sein Sinn für Momente höchster "Lebensintensität".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.12.2006

Ganz hingerissen ist Wolfgang Büscher von Patrick Leigh Fermors Reisebuch "Zwischen Wäldern und Wasser", das vom zweiten Teil seiner Wanderung 1934 von Holland nach Konstantinopel berichtet. Die Wirkung des Buchs erklärt sich für ihn zum Teil durch die lebhaften Berichte über unglaubliche Typen und eine "zauberhafte Liebesgeschichte". Mehr noch aber fasziniert ihn "Fremd-Vertraute" der Schilderungen von Landschaften, Dörfern, Städten, von Begegnungen mit Menschen in Ungarn, Transsylvanien, dem alten Rumänien: "Es ist eine Welt, sehr wenige Generationen entfernt und doch unerreichbar fern wie der Mond". Und nicht zuletzt bescheinigt er Fermor, das Leben zu zeigen, wie eigentlich ist.