Harald Korten (Hg.), Paul Ziche (Hg.)

System des transscendentalen Idealismus

Historisch-kritische Ausgabe. Reihe I: Werke. Band 9, 2 Teilbände
Cover: System des transscendentalen Idealismus
Frommann-Holzboog Verlag, Stuttgart 2005
ISBN 9783772819032
Gebunden, 604 Seiten, 582,00 EUR

Klappentext

Mit dem hier edierten Werk legt Schelling das erste System der Philosophie des Deutschen Idealismus überhaupt vor. Es faßt die Reflexion seines frühen Philosophierens zusammen und leitet über zum Denken des Identitätssystems. Mit eigenen Kapiteln zu Geschichte und Kunst werden dabei neue Themen eingeführt, die in der zeitgenössischen Diskussion und in Schellings eigenem späteren Philosophieren größte Bedeutung erlangen. - Schellings "System des transscendentalen Idealismus" erschien zu seinen Lebzeiten erstmals 1800 und dann 1816 in einer bisher kaum bekannten schwedischen Edition. Diese beiden Ausgaben sowie der Druck in den "Sämmtlichen Werken" sind bei der Textkonstitution berücksichtigt. Die bekannten Exemplare des Erstdruckes wurden miteinander kollationiert, wodurch einige Unklarheiten beseitigt werden konnten. Alle Varianten werden im textkritischen Apparat mitgeteilt. Handschriftliche Eintragungen Schellings in sein Handexemplar, welche die "Sämmtlichen Werke" überliefern, werden gesondert wiedergegeben. Ein editorischer Bericht, Anmerkungen und Register sind beigefügt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.08.2006

Als "großen Wurf" bezeichnet der rezensierende Bremer Philosophieprofessor Hans Jörg Sandkühler diese Schelling-Schrift von 1800, die aus seiner Sicht zu einem Zeitpunkt im Rahmen der historisch-kritischen Münchner Akademie-Ausgabe neu erschienen ist, da Schelling wieder sehr diskutiert wird. Der Rezensent empfiehlt das Werk besonders Neurobiologen, "denen gerade die Willensfreiheit abhanden kommt", als anregende Lektüre. Denn Schellings Thema sei "die Stellung des Menschen in einer Welt, in der das Ich, das Bewusstsein, die Natur und die Geschichte eine Einheit bilden". Die Edition selbst ist aus seiner Sicht ein Musterbeispiel editorischer Wissenschaft. Die Gliederung in einen Text- und einen Kommentarband findet er ausgesprochen sinnvoll. Band 1 enthalte den Text selbst. Im Kommentarband finde sich der editorische Bericht zur Entstehung und frühen Rezeption des Textes. Wertvoll werde dieser Teil aus Sicht des Rezensenten besonders durch eine Gesamtbibliografie, umfangreiche erläuternde Anmerkungen und ein Register. Leser, die heute "Schellings Sprache nicht mehr sprechen" könnten so den Kommentar zum besseren Verständnis beim Lesen einfach neben den Textband legen.
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