Beate Hermelin

Rätselhafte Begabung

Eine Entdeckungsreise in die faszinierende Welt außergewöhnlicher Autisten
Cover: Rätselhafte Begabung
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2002
ISBN 9783608943467
Gebunden, 239 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Christoph Trunk. Christopher ist 37 Jahre alt. Er hat nie eine normale Schule besucht und lebt in einem Heim einer betreuten Wohngruppe. Aber er beherrscht sieben Fremdsprachen. Christopher ist das, was man früher einen 'Idiot savant' genannt hat, also jemand, der trotz schwerwiegender Lernschwierigkeiten eine hervorstechende Begabung auf einem bestimmten Gebiet besitzt. Die international bekannte Autismusforscherin Beate Hermelin erzählt uns seine Geschichte und die anderer "Savants", die sie über mehr alszwanzig Jahre beobachtet und betreut hat. Sie geht dabei der Frage auf den Grund, ob diese so erstaunlichen Phänomene ein Schlüssel sind zum Verständnis menschlicher Intelligenz und des menschlichen Denkens.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.05.2003

Die britische Experimentalpsychologin Beate Hermelin arbeitet seit den sechziger Jahren mit sogenannten "Savants" und versucht deren "Inselbegabungen" zu begreifen. Dabei folgt Hermelin laut Rezensentin Katrin Kommerell einer bestimmten Spur: "Warum sind die meisten der Savants Autisten - nämlich zwischen 70 und 80 Prozent?" Autisten verstehen die Welt nicht als Ganzes, sondern in Teilen; solche "Denkstrategien" können dann zu "solitären Leistungen" führen, weiß die Rezensentin zu berichten. Hermelins Forschungsbericht zu lesen, gestalte sich dazu ungefähr so spannend wie eine "Analyse von Sherlock Holmes". Ganz in der Tradition Karl Poppers wird der Leser "von Hypothese zu Hypothese geführt, von Versuch zu Versuch". Am Ende bleibe ein "trauriges Staunen über die Sinnlosigkeit mancher Wunder" resümiert Kommerell, so etwa über den im Buch beschriebenen Christopher, der zwar 16 Sprachen spricht, aber sich "mit niemanden unterhalten kann".
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