Marcel Theroux

Wer war Patrick March?

Roman
Cover: Wer war Patrick March?
C.H. Beck Verlag, München 2002
ISBN 9783406487002
Gebunden, 269 Seiten, 18,50 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Als Damien March die Nachricht erhält, sein Onkel Patrick sei gestorben, ist er vor allem deshalb so schockiert, weil er geglaubt hatte, sein Onkel wäre schon lange tot. Noch verwunderter ist Damien, als sich herausstellt, dass Patrick ihm sein Haus auf der Insel Ionia vor der Küste von Cape Cod vererbt hat. Kurzentschlossen kündigt Damien seinen Job bei der BBC, verlässt London und zieht nach Ionia. Aber was der Aufbruch zu einem neuen Leben werden sollte, wird zur Suche nach der familiären Vergangenheit. In das Haus wird eingebrochen, und als Damien in den Papieren seines Onkels stöbert, stößt er auf das Fragment eines unveröffentlichten Romans, "Die Bekenntnisse des Mycroft Holmes". Auf eine unheimliche Weise beginnt dieses Manuskript alles, was Damien über seinen Onkel, über dessen Leben und sich selbst wusste, zu verändern...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.11.2002

Der Roman hat einen zunächst klassischen Plot, erläutert Jutta Person und meint damit eine beinahe kriminalistische Spurensuche in der Familiengeschichte des Protagonisten, die zugleich zur Erforschung seiner eigenen Identität wird. Damien March hat nämlich eine Erbschaft gemacht und weiß nicht recht von wem; aber halt, so dämlich ist und bleibt die Story nicht, greift Jutta Person vor, die eine Reihe von bedeutungsschwangeren Brudergeschichten für die philosophische Tiefendimension des Romans anführt. Selbst mit einer Theorie des Reiseberichts kann sie aufwarten, die Theroux im Text eingebaut habe. Stilistisch recht schnörkellos, so Person, seien die vielen Ebenen des Romans kunstvoll ineinander verschachtelt, so dass die Leser auf diese Weise zu ihrem Spaß kämen. Am Ende gebe es auch keine überraschende Wende oder Antwort, gesteht sie, doch der Weg dorthin wäre effektvoll inszeniert.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.08.2002

Patrick March ist Mitte dreißig, arbeitet bei der BBC und sein Leben ist eine öde Angelegenheit, bis er das Haus seines Onkels auf einer Insel im Norden der amerikanischen Ostküste erbt. Er zieht dort ein und ähnelt sich, äußerlich, aber auch charakterlich, dem wenig menschenfreundlichen Onkel an. Der war ein (gescheiterter) Schriftsteller, im Nachlass findet Patrick mysteriöse Texte, die am Ende ein Geheimnis offenbaren. Über weite Strecken hat dem Rezensenten Uwe Stolzmann, der die Geschichte ausführlich nacherzählt, der Roman gut gefallen, wenngleich er, wie er meint, auf den ersten Blick nicht aufregend daherkommt. Bedauerlich nur, dass das Ende "sauer moralisch und hochintellektuell" ausgefallen sei - und dass es dem Buch als ganzem ein wenig an "scharfem Witz" mangele.
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