Burton L. Mack

Wer schrieb das Neue Testament?

Die Erfindung des christlichen Mythos
Cover: Wer schrieb das Neue Testament?
C.H. Beck Verlag, München 2000
ISBN 9783406440151
Gebunden, 435 Seiten, 29,65 EUR

Klappentext

Die Frage nach der Entstehung des Neuen Testaments und nach sehr frühen, möglicherweise direkt auf Jesus zurückgehenden Textschichten wird bis heute lebhaft diskutiert. Der Religionswissenschaftler Burton L. Mack gibt von einer konsequenten sozial- und kulturgeschichtlichen Deutung der neutestamentlichen Schriften aus eine ebenso überraschende wie überzeugende Antwort.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.08.2000

Ekkehard W. Stegemann erläutert zunächst, dass es Mack hier darum geht, der Bibel als "`Gründungsmythos` westlicher Zivilisationen" auf die Spur zu kommen, was der Autor selbst nicht unproblematisch findet - ist doch das Christentum seiner Ansicht nach aus einem `Zusammenprall der Kulturen` herzuleiten und dementsprechend komplex. Und so hat Mack - wie der Rezensent feststellt - die Bibel "zerlegt", ihre Ursprünge und die verschiedenen ihr vorausgegangenen "Jesusbewegungen" untersucht. Stegemann räumt ein, im Rahmen einer Rezension nur unzureichend die zahlreichen Facetten dieses "großartigen Puzzles" wiedergeben zu können. Jedoch lobt er das Buch ausdrücklich, weil es seiner Ansicht nach nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Entstehung christlicher Mythen darstellt, sondern darüber hinaus auch spannend zu lesen ist. Zwar zeigt sich der Rezensent mit einzelnen Aspekten nicht einverstanden - so etwa mit manchen Datierungen. Er weiß jedoch Macks Mut zu Hypothesen durchaus anzuerkennen. Auch von der Übersetzung durch Christian Wiese zeigt sich Stegemann begeistert, nicht zuletzt, weil sie die gute Verständlichkeit des Buchs angemessen berücksichtigt habe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.03.2000

Klaus Berger reagiert ziemlich verschnupft auf dieses Buch über die Entstehung des Neuen Testaments. Die Art wie Mack, Professor für Neues Testament in Claremont/Kalifornien, beispielsweise die zwölf Jünger als "späte und absurde Konstruktion" hinstellt oder den Judasbrief als `schludriges literartisches Erzeugnis` abfertigt, erinnert ihn an Hans Conzelmann. Berger rechnet den Autor zum rechten Flügel der Bultmannschule aus den 60ern. Gleichzeitig hält er ihn aber auch für ein "fast lupenrein" erhaltenes Exemplar eines "frühen Achtundsechzigers", der Jesus als eine Art "Sprüche klopfenden" Fritz Teufel zeichnet. Der Rationalismus, mit dem Mack "alles für fantastische Fiktion erklärt, was ihm im Wege" steht, ist ihm gründlich unsympathisch. Fast scheint es, als hatte er den Autor für einen Ungläubigen.
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