Ruth Herz

Recht persönlich

Eine Jugendrichterin erzählt
Cover: Recht persönlich
C.H. Beck Verlag, München 2006
ISBN 9783406551284
Gebunden, 156 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen schwarz-weiß Fotos. Ruth Herz, bekannt aus der TV-Serie "Das Jugendgericht", erzählt, wie sie als Richterin die gewohnte Atmosphäre des Gerichtssaales vier Jahre lang mit den Kameras der Fernsehstudios tauschte. Sie schildert ihre Erfahrungen in beiden Welten entlang ihrer außergewöhnlichen deutsch-israelischen Biografie, die ihre Einstellung zum Beruf entscheidend beeinflusst hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.06.2007

Nur ein sehr kleiner Teil des Buches "Recht persönlich. Eine Jugendrichterin erzählt" von Ruth Herz interessiert den Rezensenten Rainer Maria Kiesow. Ansonsten ist er bei der Lektüre des autobiografischen Buches des öfteren "fast peinlich berührt". Das Missfallen des Rezensenten betrifft dabei einerseits grammatikalische und stilistische Ungeschicklichkeiten sowie auch die affirmative Erzählweise der Autorin und ersten Anchorwoman der TV-Serie "Das Jugendgericht tagt". Besonders stört sich der Rezensent daran, dass die Autorin sowohl Leistungen ihrer Ehemänner als auch eigene Verdienste ausbreitet. Bemerkenswert findet der Rezensent jedoch Fallschilderungen und die Urteilsgründe aus dem Alltag der Richterin. Darin wird offenbar, wie eng die Anwendung des Rechts mit dem Charakter der Richtenden verknüpft ist, hebt der Rezensent hervor. Doch diese Erkenntnis wirkt auf ihn entgegen den mutmaßlichen Intentionen der Autorin eher beunruhigend, wenn er bösartig schließt: "Juristerei kann man lernen,Charakter nicht."
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.11.2006

Eine "Art Selbstbiografie" stellt das Buch für Gerd Roellecke dar. Wer über die Herkunft und das "damenhaft" feministische und fortschrittliche Leben der Fernsehrichterin Ruth Herz etwas erfahren möchte, meint Roellecke, ist hier an der richtigen Adresse. "Lieb und glatt" kommt ihm das Buch vor, und eher schlecht geschrieben. Den hier beschriebenen Kampf der Verfasserin gegen Vorurteile empfindet er eher als Beschädigung der Sachlichkeit, so erzwungen erscheint ihm die Moral mitunter. Interessant wird es für Roellecke, wenn die TV-Richterin das Problem Richter und Gesetz und das erzieherische Moment des Jugendrichtertums anschneidet oder durchblicken lässt, dass ihr Verständnis der medialen Darstellung von Rechtssprechung nicht sehr weit reicht. Weiterführende Reflexionen über Zuschauererwartung und Realitätstreue scheint Roellecke dagegen arg zu vermissen.
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