Arne Karsten, Volker Reinhardt

Kardinäle, Künstler, Kurtisanen

Wahre Geschichten aus dem päpstlichen Rom
Cover: Kardinäle, Künstler, Kurtisanen
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004
ISBN 9783896785114
Gebunden, 207 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Das Rom des 16. bis 18. Jahrhunderts war mehr als die Hauptstadt eines kleinen Staates, es war das Herz des christlichen Europas. Botschafter, Kardinäle, Könige aller Länder trafen sich am päpstlichen Hof. Politische Verhandlungen wechselten mit pompösen Festen, eifersüchtig wachten die Vertreter der verschiedenen Nationen über ihre Privilegien oder auch über die stadtbekannten Schönen. Künstler und Gelehrte gaben dem Hof Glanz. Arne Karsten und Volker Reinhardt zeichnen diese Welt der hochgezüchteten Ehrvorstellungen und barocken Sinnenfreude nach. Sie begleiten uns zum römischen Metzger, dessen wohlschmeckende Würste nicht nur legale Ingredienzen enthalten; auf Kardinalsfeste mit unverhüllter Damenbegleitung; in die Straßen der Petersstadt, auf denen sich verfeindete Spanier und Franzosen zuweilen wüste Schlägereien lieferten. Will man das Rom der Barockzeit hören, riechen und spüren, so sollte man diese historischen Skizzen lesen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.12.2004

Der Rezensent Hanno Helbling empfiehlt diese Geschichtensammlung fast uneingeschränkt, obwohl sie seiner Meinung nach zu einer "gefährlichen Gattung" gehört: "Sie erinnert an den Geschichtsunterricht im Gymnasium, der die Schüler anhand von (allzu) gut gewählten Beispielen in die Vergangenheitskunde einführen soll." Doch die Klippen haben die Autoren nach Meinung des Rezensenten elegant umschifft und sind dabei auch noch ganz nah an der Wahrheit und dem aktuellen Forschungsstand geblieben: "Ihre Geschichten sind - mit transparent integrierten Vorbehalten - so wahr, wie professionelle Quellenkritik es nur richten kann" - darüber hinweg sollte sich der Leser auch vom "kessen Ton" nicht täuschen lassen. An manchen Stellen verzetteln sich die Verfasser nach Wiegands Meinung ein bisschen zu sehr im Detail, was dann nicht immer ganz so unterhaltend ist. Doch alles in allem spricht die Lebensordnung einer Zeit zu uns, und das auf ebenso anschauliche wie einnehmende Weise.