Senait G. Mehari

Feuerherz

Cover: Feuerherz
Droemer Knaur Verlag, München 2004
ISBN 9783426273418
Gebunden, 318 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Ihre Kindheit war ein Albtraum. Dass sie ihn überlebte, grenzt an ein Wunder. Ein noch größeres Wunder ist es, dass Senait heute selbstbewusst ihren Weg geht - eine zuversichtliche, starke junge Frau, die ihr Schicksal bewältigt hat und ohne Bitterkeit davon zu erzählen vermag. Als Senait zum ersten Mal geboren wurde, herrschte Bürgerkrieg, und ihr Vater, der vor den Häschern der äthiopischen Armee fliehen musste, ließ seine Familie im Stich. Ihre Mutter, allein und verzweifelt, setzte das wenige Wochen alte Kind in einem Koffer aus. Eine Nachbarin entdeckte das Baby und rettete es. Da erblickte Senait zum zweiten Mal das Licht der Welt - und verlor ihre Mutter, die zur Strafe für ihre Tat zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Senait wuchs im Waisenhaus heran. Im Alter von fünf Jahren kam sie in das Lager einer eritreischen Guerillaorganisation, wo sie und andere Kinder als Soldaten ausgebildet und zum Töten gedrillt wurden. Nach Jahren voller Qualen und Entbehrungen verhalf ihr ein Verwandter zur Flucht in den Sudan. Aber damit war ihre Odyssee noch nicht beendet. Es sollte noch viele Jahre dauern, bis sie endlich ihrem Vater nach Deutschland folgen konnte. In eindringlichen Worten erzählt Senait ihr Leben - die erschütternde Geschichte eines afrikanischen Albtraums.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.03.2005

Nino Ketschagmadse zeigt sich zutiefst bewegt von dem Schicksal der Musikerin Senait G. Mehari, die als taz-Kandidatin beim Vorentscheid des deutschen Grand Prix zu einiger Prominenz gekommen ist: Unter elendsten Umständen ist sie in Äthiopien aufgewachsen, von der überforderten Mutter verlassen, vom Vater misshandelt, als Kindersoldatin in den Krieg geschickt worden und schließlich nach Deutschland geflohen. Senait G. Mehari hat diese Geschichte schon viele Male erzählt. Wozu jetzt also dieses Buch, fragt auch Ketschagmadse und antwortet ebenso spekulativ wie selbstanklägerisch: "Um sie endlich nicht immer wieder erzählen zu müssen, so der vielleicht sogar unbeabsichtigte Seitenhieb auf Journalisten, die Prominente per se als Freiwild betrachten - und sei es, um sich scheinbar aus hehren Gründen am Schicksal anderer Menschen zu weiden." Wir fragen uns, warum die Rezensentin dann so unfein ist, das Buch zu besprechen.