Claudia Breger

Szenarien kopfloser Herrschaft - Performanzen gespenstischer Macht

Königsfiguren in der deutschsprachigen Literatur und Kultur des 20. Jahrhunderts
Cover: Szenarien kopfloser Herrschaft - Performanzen gespenstischer Macht
Rombach Verlag, Freiburg im Breisgau 2004
ISBN 9783793093602
Paperback, 540 Seiten, 64,00 EUR

Klappentext

Königsfiguren spielen in der Literatur und Kultur des 20. Jahrhunderts eine zentrale Rolle: Ihre Gestaltung dient der Reflexion nationaler Identität und politischer Autorität ebenso wie der des Subjekts. Allerdings hat die Moderne ihrem Selbstverständnis nach mit Guillotine und Wissenschaft das Ende der Monarchen einschließlich "Seiner Majestät" des Ichs (Freud) eingeleitet. Dieser Prozess hat unübersehbare Spuren auf den imaginierten Körpern des Königtums hinterlassen: Sie sind zu "Geköpften" und "Gespenstern" geworden. In der Literatur reicht der Bogen von Stefan George und Else Lasker-Schüler bis zu Heiner Müller, Peter Handke und Botho Strauß, im Film von Friedrich dem Großen bis zu Sissi und Ludwig II. Die Studie nimmt ebenso theoretische Diskurse (von Ernst Kantorowicz bis zu Slavoj Zizek) in den Blick wie die pharaonischen Faszinationen der modernen Archäologie, Aspekte der performance-Kunst (drag kings) und die Architekturdebatte um den Palast der Republik und das Berliner Stadtschloss.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.02.2005

Gleich im ersten Satz spricht der "kru zeichnende Rezensent von einer "voluminösen und ambitionierten Arbeit, die Claudia Breger hier vorgelegt habe, und damit ist das Urteil eigentlich klar: Knapp daneben ist auch vorbei. Schon der doppelte Titel hatte beim Rezensenten den Eindruck der Unentschlossenheit seitens der Autorin erweckt, und dieser Eindruck bestätigt sich bei seiner Lektüre, da er einen stringenten Aufbau hin zu einer konkreten, logischen These vergebens sucht. Breger beschäftige sich, entgegen der Ankündigung im Titel, fast ausschließlich mit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, und sie packe wirklich alles in ihre Arbeit hinein, was auch nur im Entferntesten zum Thema passen könnte. Weniger wäre hier deutlich mehr gewesen, stellt der Rezensent fest.

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