Hannah Rothschild

Die Jazz-Baroness

Das Leben der Nica Rothschild
Cover: Die Jazz-Baroness
Berlin Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783827011503
Gebunden, 352 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Mit 40 SW-Abbildungen. Aus dem Englischen von Hainer Kober. Als im März 1955 die Nachricht vom Tod Charlie Parkers New York erschütterte, hatte die Presse ihren Skandal: "Bop-König stirbt im Appartment reicher Erbin". Wer war diese Frau, in deren Hotelsuite das Saxophon-Genie seine letzten Stunden verbrachte? Die mit Thelonius Monk oder Miles Davis in ihrem weißen Bentley Cabrio nachts von Jazzclub zu Jazzclub fuhr und als "Neger-Hure" beschimpft wurde? Pannonica Baronesse de Koenigswarter, geborene Rothschild, war schon immer die Rebellin ihrer berühmten Familie gewesen: Sie hatte unter de Gaulle gegen Deutschland gekämpft, war Bomber geflogen und Jeeps gefahren. Nun hatte sie ihr ödes Leben als Diplomatengattin hinter sich gelassen und in New York eine neue Leidenschaft entdeckt: Die Millionen-Erbin half den schwarzen Musikern mit Geld und großem Herz, sie kümmerte sich um Kranke, sorgte für Auftrittsgenehmigungen und wurde so zur Schutzpatronin des Bebop.
Jazzgenies von Monk bis Horace Silver widmeten ihr eigene Songs. Und Clint Eastwood setzte ihr in "Bird" ein filmisches Denkmal. Hannah Rothschild erzählt das stürmische Leben ihrer Großtante von der Kindheit in englischen Schlössern, der abenteuerliche Flucht vor den Nazis und den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs bis zu den Abgründen des schwarzen Amerika der sechziger Jahre. Eine faszinierende Biografie und zugleich die unglaubliche Geschichte einer weltberühmten Dynastie.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.12.2013

Ein Stück von Thelonious Monk, "'Round Midnight", reichte aus, um das Leben von Pannonica Rothschild komplett zu verändern, weiß Rezensent Claus Lochbihler: "3 Minuten 11 Sekunden lebensverändernde Jazz-Moderne", Monk am Klavier. Aus der Adligen sollte die berühmte Jazz-Baroness Nica werden, berichtet der Rezensent, Freundin und Gönnerin der ganz Großen, von T. Monk bis Charlie Parker. Etwa zwei Dutzend Kompositionen wurden nach ihr benannt, beinahe wäre sie für einen der Musiker ins Gefängnis gewandert, fasst Lochbihler zusammen, der diese sehr persönliche Biografie von Nicas Großnichte Hannah Rothschild fasziniert gelesen hat.