Vittorio Magnago Lampugnani

Die Stadt von der Neuzeit bis zum 19. Jahrhundert

Urbane Entwürfe in Europa und Nordamerika
Cover: Die Stadt von der Neuzeit bis zum 19. Jahrhundert
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783803136671
Gebunden, 416 Seiten, 78,00 EUR

Klappentext

Mit über 350 Abbildungen. Nach seiner Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert hat Vittorio Magnago Lampugnani nun gewissermaßen den Vorläufer dazu verfasst. Aus der Entwicklung von der Neuzeit zum 19. Jahrhundert greift er die wohl glorreichsten, gewiss aber entscheidenden Momente heraus und entwirft ein Kaleidoskop abendländischer Stadtbaukunst: Von den mittelalterlichen Stadtstaaten über die urbanistischen Erfindungen der Renaissance und die perspektivischen Strategien des Barock bis zu den gewaltigen Modernisierungen, durch die sich das Bürgertum die traditionelle Stadt aneignete. Jedes Kapitel ist der architektonischen Form einer europäischen Stadt und ihren besonderen Bedingungen in einer spezifischen Epoche gewidmet: Florenz, Rom, Lissabon, London, Paris, Berlin, Wien und Barcelona; dazu kommen die nordamerikanischen Kolonialsiedlungen, Pionierstädte und Metropolen. Mehr als 350 überwiegend großformatige und farbige Abbildungen -  Stadtpläne, Entwürfe, Zeichnungen, Architekturfotografien, Luftaufnahmen - eröffnen einen neuen Blick auf die Städte Europas und Nordamerikas.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 02.08.2018

Der Architekturkritiker Robert Kaltenbrunner bespricht diesen Band zusammen mit einer Reihe weiterer Publikationen des überaus fleißigen Theoretikers und Historikers Lampugnani, die er allerdings nur kursorisch streift. Was Kaltenbrunner über den großen, bei Wagenbach erscheinenden Band schreibt, klingt ganz so, als hätte man es hier mit einem Standardwerk zu tun. Der Band ergänzt Lampugnanis Opus magnum zur "Geschichte der Stadt im 20. Jahrhunderts", so der Rezensent und schildert die Stadt anhand zahlreicher Beispiele aus Europa und Amerika als "bauliche Hülle der Polis", also als Abbildung politischer und wirtschaftlicher Verhältnisse, wobei  Lampugnani stets im Auge habe, dass die Stadt ab dem 20. Jahrhundert weitgehend keine Form mehr finde. Kaltenbrunner lobt den Reichtum der Querverbindungen und die "bestechende Detailfülle" in dem Band. Lampugnani habe eine Absicht mit dem Band, so Kaltenbrunner abschließend: Es gehe ihm darum, Städte als "ein Gedächtnis von Strategien" zu begreifen, das auf aktuelle Ansprüche durchsucht werden müsse.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2017

Großartig findet Rezensent Gottfried Knapp diese gewaltige Geschichte der Stadtbaukunst von Vittorio Magnago Lampugnani; er empfiehlt, sie gleich nach der ebenfalls monumentalen Geschichte der Stadt im 20. Jahrhundert zu lesen. Ebenso kühn wie klug schlage Lampugnani hier den Bogen vom Mittelalter bis zur Moderne, von den großen städtebaulichen Konzepten in Florenz und Siena, über Rom und Lissabon, London und Paris. Man könne nicht oft genug sagen, wie bezahlt sich für Europas Städte ein Gesamtkonzept machte! Knapp liest und erzählt mit ungebrochener Begeisterung von den planerischen Meisterleistungen. Dass schließlich auch die modernen Quartiere Berlins und die Wiener Ringstraße in eigenen Kapiteln gewürdigt werden, begeistert den Rezensenten vollends.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2017

Rezensent Michael Mönninger ist beruhigt. Der Architekt und Publizist Vittorio Magnago Lampugnani kann ihm glaubhaft machen, dass der städtebauende Mensch noch nicht am Ende ist. Im Abschlussband seiner dreibändigen abendländischen Stadtbaugeschichte spart der Autor laut Mönninger zwar bei den Quellen und geht etwas gröber und sprunghafter vor als bei den anderen Bänden, sodass weiße Flecken bleiben, und auch die vergleichende Interpretation und die Untersuchung urbaner Machtverhältnisse kommen zu kurz, findet der Rezensent, doch wenn der Autor zur Gegenreformation in Rom ankommt, ist er in Hochform, so der Rezensent.
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