Hanno Rauterberg

Die Kunst der Zukunft

Über den Traum von der kreativen Maschine
Cover: Die Kunst der Zukunft
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518127759
Taschenbuch, 195 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Computer erobern die Kunst: Sie malen wie Rembrandt, komponieren wie Bach, sie schreiben Romane und Gedichte. Geht es nach den Digitalkonzernen, ist das erst der Anfang. Künstliche Kreativität heißt das neue Leitziel: Aus Maschinen sollen Künstler werden, so selbstbestimmt und geistvoll wie der Mensch. Hanno Rauterberg schildert in seinem Essay, mit welchem Nachdruck diese Kunst der Zukunft entwickelt wird. Und er fragt nach den Konsequenzen des bevorstehenden Epochenwandels: Wie wird sich das Selbstbild des Menschen verändern? Und was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn sie von Computern nicht nur Logik erwartet, sondern auch Metaphysik, Wahrheit und Transzendenz? Wird der Algorithmus zum neuen Schöpfergott - und Politik damit überflüssig?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.06.2021

Rezensent Günter Hack freut sich, dass Hanno Rauterberg Essays über KI, Kunst und Markt nicht als wuchtige Theorie daherkommt, sondern eher als kenntnis- wie anekdotenreicher Spaziergang durch die Welt der digitalen Kunst. Wie der Autor etwa den Hacker von seinem kriminellen Nimbus befreit und wieder als Trickster kenntlich macht, wie er digitale Kunst in die Tradition der Avantgarden stellt und das kreative Potenzial der KI gegen ihre Funktion im Überwachungsstaat ausspielt, findet Hack spannend. Schade nur, meint er, dass NFTs im Buch noch nicht vorkommen und der Autor Computerspiele eher am Rande behandelt. Dabei sind sie für Hack die "ästhetisch relevanteste digitale Kunstform" überhaupt.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 22.04.2021

Künstliche Intelligenz kann enorme Leistungen vollbringen: Wie Rembrandt malen oder Beethovens Zehnte nach den Entwürfen, die der Komponist hinterlassen hat, zu Ende komponieren. Doch wirklich kreativ ist sie nicht, erkennt Hanno Rauterberg in seinem "glänzend geschriebenen" Essay, erzählt Rezensent Ingo Arend. Die eigentliche Gefahr, die Rauterberg sehe, geht eigentlich von den Menschen aus, die die Unterschiede zwischen Authentizität, Original und Kopie oder realer und virtueller Welt auflösen wollen. Herausgekommen ist dabei eine "Philosophie des Digitalen", die dem interessierten Rezensenten umso besser gefällt, als Rauterberg ihm diesmal sehr viel kapitalismuskritischer erscheint als im Vorgängerband "Wie frei ist die Kunst?".