Angela Elis

Mein Traum ist länger als die Nacht

Wie Bertha Benz ihren Mann zu Weltruhm fuhr
Cover: Mein Traum ist länger als die Nacht
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2010
ISBN 9783455501469
Gebunden, 349 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Eine außergewöhnliche Frau an der Seite eines großen deutschen Erfinders. Er hat das Wissen, sie ist die treibende Kraft. Wenn er verzweifelt, drängt sie vorwärts: Bertha Benz. Die erste Begegnung mit Carl Benz verändert ihr Leben. Bertha Ringer verlässt ihr gutbürgerliches Elternhaus und tauscht es gegen ein beschwerliches Leben auf dem Fabrikgelände. Ihr gesamtes Erbe gibt sie ihm, damit er seine Lebensträume verwirklichen kann. Waren es auch ihre? Die Biografie von Bertha und Carl Benz ist eine außerordentliche deutsche Geschichte, die in den Revolutionsjahren des 19. Jahrhunderts beginnt, von den Errungenschaften der Industrialisierung und der Beschleunigung des Lebens erzählt und im Zweiten Weltkrieg tragisch endet. Aber mehr noch ist es die Geschichte einer Liebe, in der Träume stärker sind als die Realität und deshalb alle Nächte des Zweifels überdauern.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.06.2010

Dem Wirtschaftsjournalisten Karl-Heinz Büschemann beantwortet Angela Elis' Biografie von Bertha und Carl Benz nicht alle Fragen, und er bedauert so manchen blinden Fleck in diesem Buch. Immerhin schreibt er der Biografie zu, ein erhellendes Gesellschaftsbild der Zeit zu zeichnen und einen Eindruck davon zu vermitteln, wie schwierig es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war, technische Erfindungen populär zu machen. Und anders als der Untertitel suggeriert, werde hier nicht der geniale Erfinder durch seine Frau entthront. Auch die Beziehung des Ehepaars sieht er zu seiner Zufriedenheit und dabei sehr einfühlsam geschildert. Dagegen bedauert Büschemann es sehr, dass Elis so gut wie nichts über Carl Benz' Verhältnis zu zeitgenössischen Erfindern und auch nichts zum politischen Kontext von dessen Kooperation mit dem französischen "Erbfeind" schreibt. Das gleiche Stillschweigen bewahre die Autorin über eine Liebelei Berthas mit einem böhmischen Wollfabrikanten, so Büschemann enttäuscht. Eins kann sich der Rezensent außerdem gar nicht vorstellen: dass Carl Benz durchaus von Berthas tollkühner Fahrt mit dem gerade erfundenen Auto von Mannheim nach Pforzheim gewusst habe. Unvorstellbar für Büschemann, dass ein "Mann mit einem bisschen Verantwortungsbewusstsein seiner Frau eine so waghalsige Tour erlaubt"!
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de