Friedrich Kittler

Optische Medien

Berliner Vorlesung 1999
Cover: Optische Medien
Merve Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783883961835
Paperback, 335 Seiten, 16,70 EUR

Klappentext

Friedrich Kittlers Vorlesung liefert eine konzise Geschichte der optischen Medien, die von der Camera obscura und Albertis Linearperspektive bis zu neuesten Entwicklungen der Fernsehtechnik und Computergraphik reicht. Es geht um Künste und Techniken als zwei sehr unterschiedlichen Weisen, die Grenzen der Sichtbarkeit zu verschieben; aber auch um die Effekte, die die Entwicklung des Films auf das uralte Speichermonopol der Schrift gehabt hat. Kurz, eine medienhistorische Einführung in die technischen Aprioris der Bildproduktion.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.11.2002

Der Band gibt, das sagt schon der Untertitel, Vorlesungen Kittlers wieder, und zwar aus dem Jahr 1999. Das hat seine Vorteile, meint der Rezensent Axel Werner, denn hier ist Kittler mal so richtig verständlich. Was keineswegs heißen soll: simpel. Die Thesen bleiben komplex, drei grundlegende sind es, die Werner aufzählt: Medien übertragen, erstens, Informationen und konvertieren sie. Der Informationsbegriff ist dabei rein mathematisch, mit dem Menschen hat das so wenig zu tun wie zweitens ihr Inhalt, denn stets geht es in Medien um: Medien. Und drittens: am Anfang steht immer der Krieg, neue Medien sind zunächst nichts als seine Nebenwirkungen. Soweit die Thesen. Beinahe noch toller findet Werner, der fast schon so flott zu formulieren versteht wie Kittler selbst, freilich die Anspielungen und Anekdoten, den Witz und die Kenntnisse des Professors. Das alles liest sich, zu allem Überfluss, auch noch, meint er, "spannend wie ein Krimi". Bleibt nur, knallhart, das Urteil: "Hypertext. Killerbuch".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.10.2002

Die Vorlesung von Friedrich A. Kittler über "Optische Medien" ist ganz und gar einer "Koexistenz" der wissenschaftlichen Disziplinen Medien- und Kunstgeschichte und Musik- und Theaterwissenschaften verpflichtet, meint Bernd Stiegler. Dabei beginne der Autor, berichtet der Rezensent, mit der Renaissance und setze seine Betrachtung "in schneller und konziser Folge" mit der Fotografie, dem Film und dem Fernsehen fort und behandle eine große Zahl von Themen und Theorien wie die von McLuhan, Shannon und Foucault. Die gesamte Untersuchung beeindrucke weniger, so Stiegler, durch die Präsentation bisher nicht bekannter Quellen als durch eine "pointierte Rekombination" und manchmal auch "polemische Neubewertung" der Forschung in unterschiedlichen Disziplinen. Das mache Kittler zwar "angreifbar", gestalte die Lektüre seines Buches aber spannend, lobt der Rezensent.