Peter von Matt

Wörterleuchten

Kleine Deutungen deutscher Gedichte
Cover: Wörterleuchten
Carl Hanser Verlag, München 2009
ISBN 9783446232983
Gebunden, 220 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Peter von Matt lockt den Leser auf eine Fährte für eigene Gedanken: zu den Schönheiten der Natur, zu Politik und Gesellschaft, zu Vergänglichkeit und Tod, zur Liebe in ihren tausend Formen. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart reicht die Liste der vorgestellten Gedichte: ein Konzentrat deutscher Dichtung, voller Wertschätzung für Berühmtes und mit offenen Augen für Entdeckungen auf den Seitenwegen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 14.07.2009

Was Lyrik bedeuten kann, hat Manfred Koch so knapp und prägnant wie in diesen Deutungen von Peter von Matt noch kaum je erklärt bekommen. Dabei weiß er genau, wie schwierig es ist, in aller Kürze ein Gedicht zu interpretieren. Matt gelingt das bravourös, wenn wir Koch glauben wollen, durch eine "schlackenlose, pointierte" Sprache, mit den Mitteln der Poesie selbst. So kann der Autor etwa eine Motivgeschichte in 15 Wörtern geben, das Gesamtwerk Eichendorffs in nur zwei Sätzen charakterisieren oder den Anspruch des "Klassischen" so bündig und unverstaubt formulieren wie nie. Besonders hat Koch fasziniert, wie hier lyrische Erfahrung erläutert und gleichsam offeriert wird - als Momente "gewaltiger Energie" und "unerhörter Gegenwart". Die 27 älteren und 33 neuen Interpretationen bilden für Koch eine höchst gelungene Anthologie deutscher Lyrik mit erhellenden Kommentaren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.03.2009

Entzückt zeigt sich Harald Hartung in der FAZ-Rezension dieser Sammlung von zuvor in der FAZ erschienenen Gedicht-Interpretationen des Schweizer Germanisten Peter von Matt. Man könne hier lernen, versichert der Rezensent, die Schönheit wieder zu entdecken, die seiner Meinung nach eben doch das große Anrecht der Dichter ist. Und zwar gelingt von Matt, so Hartung, diese Entdeckung durchaus nicht nur, aber auch an entlegenen Orten: im 14. Jahrhundert bei Hetzbold von Weißensee, oder später bei Hermann von Gilm oder dem nicht gerade als Lyriker für unsterblich gehaltenen Karl Kraus (es geht um Kraus' Gedicht "An den Schnittlauch"). Lernen können wir auch, was uns am Mittelmäßigen reizt, ewige Themen nämlich - es sind auch die von Matts - wie Liebe und Liebesverrat. In der Tat, schwärmt Hartung, macht von Matt die Wörter der Dichter leuchten in klugen Interpretationen: mehr als gerechtfertigt ist für ihn darum der Titel der Sammlung.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.03.2009

Tobias Lehmkuhl spart nicht an Lob für Peter von Matts Interpretationen von 60 Gedichten, die der emeritierte Germanist größtenteils für die "Frankfurter Anthologie" der FAZ verfasst hat und die nun in einem Band versammelt sind. Der Schweizer Autor nimmt sich bekannte und unbekannte deutschsprachige Gedichte vor und legt sie mit einer Leidenschaft und Unvoreingenommenheit aus, die den Rezensenten begeistern, wie er deutlich zeigt. Ohne je in interpretatorische Schemata zu fallen, gewinnt er den Gedichten stets erhellende und nicht selten originelle Deutungen ab, ohne dabei oberlehrerhaft zu werden, schwärmt Lehmkuhl. Ohne Ausnahme kann der Rezensent diesen Gedichtinterpretationen das Prädikat "wertvoll" verleihen, wobei ihm besonders positiv auffällt, dass trotz der plausiblen und klugen Analysen die "Vieldeutigkeit" der Gedichte erhalten bleibt.
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