Die Selbstinszenierungen des Fotografen Fritz Möller

Ein Album 'Physiognomischer Studien' zur Pariser Weltausstellung 1900
Cover: Die Selbstinszenierungen des Fotografen Fritz Möller
Stadtlicht Verlag, Halle an der Saale 2001
ISBN 9783930195688
Gebunden, 96 Seiten, 19,50 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Hanns Grote, Moritz, Götze und Thomas Steuber. Boshaft, süsslich, kokett - so verschieden kann ein Lächeln ausfallen! Über die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten gibt dieses Buch einen ungewöhnlichen Überblick. Über 100 Jahre Fotogeschichte liegen zwischen der ersten Präsentation auf einer Weltausstellung und dieser Veröffentlichung. Das seinerzeit mehrfach preisgekrönte Unikat mit Studien zur Mimik wird hier erstmals komplett vorgestellt. Sein Schöpfer, der Fotograf Fritz Möller (1860-1923), ist erst unlängst mit seinen frühen Architekturaufnahmen von Halle wiederentdeckt worden. In den hier gezeigten Studien verbindet er seine fotografische Profession mit der Liebe zum Theater. In drei begleitenden Essays werden fotohistorische, ästhetische und psychologische Verbindungslinien zur Kultur- und Mentalitätsgeschichte um 1900 gezogen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.07.2002

Andreas Höll ist von den physiognomischen Studien, die der Fotograf Fritz Möller erstmals zur Weltausstellung 1900 veröffentlicht hat, sehr beeindruckt. Die Fotos, die Möller mit großem Körpereinsatz und mit der "Experimentierfreude des genialen Dilettanten" gemacht hat, lehnen sich nicht allein an den Physiognomiker Lavater, sondern vor allem an die Zeichnungen des Arztes Piderit an, informiert der Rezensent. Allerdings findet er, dass Möllers Fotos weit über die Zeichnungen Piderits hinausgehen, da der Fotograf nicht vor "ironischer Selbstinszenierung" zurückschreckt und erheblichen schauspielerischen Einsatz bei der Demonstration verschiedener Eigenschaften und Gefühlszuständen zeigt. Höll preist die erst 1999 wiederentdeckten Aufnahmen als "sensationellen und einmaligen Fund" und sieht in ihnen "ästhetische Strukturen" vorweggenommen, die erst später von der Fotografie aufgegriffen werden sollten.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de