Sandy Nairne

Die leere Wand

Museumsdiebstahl. Der Fall der zwei Turner-Bilder
Cover: Die leere Wand
Piet Meyer Verlag, Bern - Wien 2013
ISBN 9783905799194
Gebunden, 320 Seiten, 23,30 EUR

Klappentext

In der Nacht auf den 29. Juli 1994 werden in der Frankfurter Schirn Kunsthalle auf dreiste Weise drei Bilder entwendet: ein Caspar-David-Friedrich- und zwei Turner-Gemälde, welche der Londoner Tate Gallery gehören; letztere sind mit 29 Millionen Euro versichert. Damit beginnt einer der spannendsten Kunst- und Museumskrimi der letzten zwei Jahrzehnte. Sandy Nairne, Autor des vorliegenden Berichtes, ist damals Programmdirektor an der Tate. Er erhält den Auftrag, die Anstrengungen zu koordinieren, welche zur Wiedererlangung der Bilder führen sollen - Bilder, die in den Augen britischer Kunstliebhaber allerhöchstes Prestige, ja den Status von Nationalheiligtümern besitzen. Es folgen acht Jahre unendlich verwickelter Bemühungen, zerschlagener Hoffnungen, immer neuer, anstrengender, häufig abenteuerlicher Anläufe.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.07.2013

Andreas Strobl ist begeistert von dem Blick hinter die Kulissen eines spannenden Kriminalfalls, den Sandy Nairne, der Direktor der Londoner National Portrait Gallery, in seinem Buch "Die leere Wand" bietet. Im Juli 1994 hatten Kunstdiebe zwei Gemälde William Turners und eines von Caspar David Friedrich aus einem Frankfurter Museum gestohlen. Nairne war damals der Verantwortliche. Was den Rezensenten wirklich beeindruckt hat: andere Bücher, die ähnliche Themen verhandeln, bleiben ziemlich an der Oberfläche, Nairne schildert bis ins kleinste Detail die Abläufe, berichtet Strobl: die Ermittlungen, falschen Fährten, kleinen Erfolge, aber auch die Verhandlungen mit den Versicherungen, Rechts- und Zuständigkeitsprobleme, die bürokratischen Hürden also, die zu bewältigen waren, bis die Bilder schließlich zurückgewonnen werden konnten. Ganz nebenbei erschließt sich so, wie und warum Kunst zum "inoffiziellen Zahlungsmittel der organisierten Kriminalität" geworden ist und wie naiv die romantischen Verbrechermythen des heutigen Hollywood eigentlich sind, lobt Strobl.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.07.2013

Anne Kohlick hatte sich von der wahren Geschichte des Diebstahls zweier Gemälde William Turners und ihrer aufwändigen Wiederbeschaffung samt Erpressungen und falschen Fährten eigentlich ein spannendes Buch erhofft. Leider hat Sandy Nairne, der damalige stellvertretender Direktor der Tate Gallery, die Schilderung der Ermittlungen derart mit nebensächlichen Details überfrachtet, dass "Die leere Wand" eher das Bild eines reichlich trockenen, bürokratischen Akts entwirft als das eines spannenden Kriminalfalls, bedauert die Rezensentin. Auch Nairnes Sprache trägt nicht dazu bei, dass "der Funke des Mitbangens" entzündet wird. Das Buch ist sicherlich informativ, meint Kohlick, unterhaltsam findet sie es aber definitiv nicht.
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