Jim Thompson

Die Verdammten

Roman
Cover: Die Verdammten
Heyne Verlag, München 2014
ISBN 9783453437890
Taschenbuch, 304 Seiten, 9,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Gunter Blank. Die texanische Kleinstadt Big Sands ist ein Hort verlorener Seelen, eingekesselt von den Bohrtürmen einer Ölgesellschaft, die sich immer weiter ausbreitet. Die Bewohner sind größtenteils einfache Leute und halten sich mühsam so eben über Wasser. Aufgestaute Aggressionen bestimmen die Szenerie unter der gleißenden Wüstensonne. Der junge Tom Lord muss als Deputy wider Willen die Ordnung aufrechthalten. Eines Tages erschießt er bei einer Auseinandersetzung unabsichtlich den Ölinspektor Aaron McBride, den er schon seit Längerem des Betrugs verdächtigt. Lord wird angeklagt. Doch damit nicht genug: Der Ölgesellschaft ist er ein Dorn im Auge und soll von der Bildfläche verschwinden. Lord kann niemandem mehr vertrauen …

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 10.01.2015

Dass dieser bereits 1961 erschienene Roman von Jim Thompson noch immer seiner Verfilmung harrt, macht Elmar Krekeler wuschig. Eine Hauptfigur wie ein "fleischgewordener Plot", messerscharfe Dialoge und rasante Perspektivwechsel scheinen ihm wie gemacht für die Leinwand. Dazu die "gottgleiche" Landschaft von Nordtexas und ein Plot um Mord, Betrug und Industrialisierung. Dass der Roman nicht immer überzeugt, wie Krekeler uns wissen lässt, Raffung vertragen hätte und etwas mehr Geduld, macht nichts. Mit Tom Lord, dem mit sich und der Welt hadernden intellektuellen Sheriff von Big Sands, meint Krekeler, hat Thompson eine der faszinierendsten Gestalten des Noir-Western-Krimis erschaffen.