Lutz Maeke

DDR und PLO

Die Palästinapolitik des SED-Staates
Cover: DDR und PLO
Walter de Gruyter Verlag, München 2017
ISBN 9783110547894
Gebunden, 549 Seiten, 79,95 EUR

Klappentext

Erich Honecker und Jassir Arafat - eine echte Männerfreundschaft. Oder war alles ganz anders? Fast 30 Jahre nach dem Ende der DDR liegt mit dieser Studie national wie international die erste wissenschaftliche Gesamtdarstellung der ostdeutsch-palästinensischen Beziehungen vor. Ihre Ergebnisse stellen beinahe alle bisher als unstreitig geltende Befunde der PLO- und Palästinapolitik der DDR infrage.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.05.2018

Rezensent Adrian Hänni bemängelt eine teilweise allzu selektive Quellenauswahl im Buch des Historikers Lutz Maeke, dass arabische Quellen fast vollständig fehlen, findet er schade. Ein weiterer Kritikpunkt ist für den Rezensenten, dass der Autor quellenbasierte Erkenntnisse nicht immer scharf genug trennt von eigenen Hypothesen. Davon abgesehen aber liest er Maekes chronologisch verfahrende Geschichte der Beziehungen zwischen DDR und PLO mit großem Gewinn. Der Schwerpunkt liegt laut Hänni auf den 1970ern und 1980er Jahren. Dass der Autor auch die Verbindungen der DDR zu den Teilorganisationen der PLO analysiert, findet er bemerkenswert. Schärfe gewinnt die Arbeit laut Rezensent vor allem durch den Blick auf die PLO und ihre Beziehungen zu beiden deutschen Staaten. Maekes Untersuchung des Anschlags auf die Disco "La Belle" bietet Hänni neue Erkenntnisse

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.12.2017

Kevin Zdiara erfährt aus der umfassenden Studie des Historikers Lutz Maeke Wissenswertes über das Verhältnis der DDR zur PLO. Minuziös erscheint ihm Maekes Arbeit, die auf Archivmaterial und Gesprächen mit Zeitzeugen basiert, wie Zdiara anmerkt. Herausragend aus der Literatur zum Thema findet er den Band aufgrund der Differenzierung, mit der der Autor das Verhältnis darstellt. Klar und eindeutig war es nicht, lernt der Rezensent. Der Kernthese des Autors folgend, wonach das Handeln der DDR nur im Kontext ihrer Beziehungen zu Syrien verständlich wird, vermisst der Rezensent bei aller Realpolitik die ideologische Seite. Der Antizionismus der DDR bleibt leider unterbelichtet, berichtet er. Arafats Taktieren zwischen dem Westen und der DDR wird hingegen deutlich, so Zdiara.