Adel Theodor Khoury (Hg.)

Der Hadith. Urkunde der islamischen Tradition

Band II: Religiöse Grundpflichten und Rechtschaffenheit
Cover: Der Hadith. Urkunde der islamischen Tradition
, Gütersloh 2008
ISBN 9783579080673
Gebunden, 400 Seiten, 49,95 EUR

Klappentext

Ausgewählt und aus dem Arabischen übersetzt von Adel Theodor Khoury. Neben dem Koran bildet der Hadith die zweite verbindliche Quelle für die islamische Religion. Hier hält die islamische Tradition fest, wie Mohammad selbst den Koran lebte, auslegte und im Alltag zur Rechtleitung der Gläubigen anwandte. So enthält der Hadith Berichte über Mohammads Anweisungen und Verordnungen, seine praktische Haltung bei der Anwendung religiöser Richtlinien und über seine Haltung zu dem, was seine Gemeinde tat. Adel Theodor Khoury hat die bedeutendsten arabischsprachigen Hadith-Sammlungen verglichen, übersetzt und zu einer deutschsprachigen Ausgabe zusammengeführt. Entstanden ist ein fünfbändiges Werk, das in Art und Umfang einmalig im deutschen Sprachraum ist. Der zweite Band rückt die Grundpflichten des Gläubigen in das Zentrum der Darstellung.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.08.2009

Kritisch ins Gericht geht Tilman Nagel mit diesen beiden Bänden, die eine von Adel Theodor Khoury getroffene und übersetzte Auswahl aus dem Hadith versammeln. Kenntnisreich informiert der Rezensent über Entstehungsgeschichte und Eigenart des Hadith - Texte, die Überlieferungen zu Mohammeds Leben und Denken zusammenfassen. Zu seinem Bedauern erfährt der Leser in den vorliegenden Bänden dazu allerdings nichts. Besonders beanstandet er, dass Khoury nicht das seit Jahrzehnten eingeführte Zitiersystem der Konkordanz von Arent Jan Wensinck verwendet, so dass es schier unmöglich wird, die den Übersetzungen zu Grunde liegenden Originaltexte zu finden. Zudem moniert er, dass Khoury in seiner Übersetzung einen vereinheitlichten Text bietet, ohne Abweichungen und "glättende Eingriffe" zu dokumentieren. Für Nagel drängt sich außerdem der  Eindruck auf, Khoury habe, um den Dialog zwischen Christen und Muslimen zu fördern, eine "Weichspülung" des "kantigen Stoffs" betrieben. Insgesamt kann er diese Ausgabe nicht empfehlen, verstößt sie doch ernsthaft gegen die "gängigen wissenschaftlichen Standards".