Logan February

Mental Voodoo

Gedichte
Cover: Mental Voodoo
Urs Engeler Editor, Holderbank 2024
ISBN 9783907369166
Kartoniert, 243 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Übersetzt aus dem Englischen von Christian Filips, unter Mitarbeit von Peter Dietze. "Auf Yorùbá ist dein Vater dein Name." Logan Februarys Gedichte, die hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vorliegen, sind "Selbstporträts mit fremder Zunge", die sich zwischen Yorùbá und Englisch bewegen. In ihrer poetischen Praxis eines mentalen Voodoo treffen prä-koloniale, genderfluide westafrikanische Traditionen auf die queeren Diskurse unserer Gegenwart und erzeugen ganz neue Formen des Analogiezaubers."Rimbauds Idee einer 'systematischen Entregelung aller Sinne' findet in den Gedichten von Logan February statt. In diesen Gedichten werden derart viele Texturen, Bewegungen, Klänge wachgerufen, dass sich das Gefühl einer Überwältigung einstellen mag. Ihr Trick besteht darin, einer neuen Logik Raum zu geben, die uns erkennen lässt, dass wir der Stimme einer tiefgreifenden Erinnerung zuhören, die von der Schönheit, von den Traumata des Körpers und des Landes spricht. Oder, um es mit den Worten von Februarys großartigem Gedicht 'At Prophetstown' zu sagen: 'Da sind wir, marschieren / durch die Geister, die das Land zuerst bestellten, / aus meinem zerbrochenen Land kam ich / hierher. Geschichten, zugleich außer mir / und in mir.' Logan February ist das seltene Ausnahmetalent einer ganzen Generation. Überzeugen Sie sich selbst." (Raymond Antrobus)"Ein kühnes und eigensinniges Loblied auf schwarze, queere Körper. Bissig und lebendig. Vielschichtige und konzeptuelle Poesie, mit konfessionellem Unterton und fatalistischen Absichten." (Dami Ajayi)

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 24.04.2024

Rezensentin Beate Tröger zeigt sich beeindruckt von "Mental Voodoo", dem nun von Christian Filips unter Mitarbeit von Peter Dietze ins Deutsche übertragenen Gedichtband von Logan February aus Nigeria, derzeit mit einem DAAD-Stipendium in Berlin ansässig und nicht-binär. February wurde 1999 in Anambra, Nigeria geboren, und wurde nach eigener Aussage im Kontext des post-kolonialen Christentums erzogen, war aber auch von yorùbistischen Glaubenstraditionen, denen Voodoo zuzurechnen ist, umgeben. Das spielt auch eine Rolle in Februarys Gedichten: Teils thematisieren sie die Überlagerung von yorùbistischen Vorstellungen einer ständigen Verwandlung, die mit queerem Denken kompatibel sind, durch christliches Denken, das beispielsweise Homosexualität verurteilt; teils nehmen sie die Form von Gebeten an. Als zentralen Motor von Februarys lyrischem Sprechen benennt die Rezensentin den Ausbruch aus gewaltvollen Strukturen, für den die kraftvolle Stimme der Gedichte einstehe. Stark und bildkräftig, so Tröger, ist diese Stimme, die gelesen und gehört werden sollte.