Lukas Hartmann

Räuberleben

Roman
Cover: Räuberleben
Diogenes Verlag, Zürich 2012
ISBN 9783257068061
Gebunden, 352 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Geächtet, verteufelt, gejagt das ist das Schicksal des Räuberhauptmanns Hannikel und seiner Familie. Ein historischer Roman, der von den Zigeunerlagern in den Tiefen des Schwarzwalds bis in die Privatgemächer von Herzog Karl Eugen und seiner Franziska führt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.05.2012

So gar nichts vom oft schnarchlangweiligen Dokumentarismus des historischen Romans hat dieses das Genre laut Rezensent Alexander Kosenina neu belebende Buch von Lukas Hartmann. Der Autor, erklärt der Rezensent, macht aus dem historischen Fall das Poetisch Allgemeine und spannend Lehrreiche. Die Geschichte und das Ende des Räuberhauptmanns Jokob Reinhard erzählt Hartmann laut Kosenina multiperspektivisch, so dass der Leser verschiedene Versionen erhält und sich sein Urteil selbst bilden kann. Die Hauptstimme des Schreibers Grau ist zudem eine Erkenntnis suchende, differenzierende und am Schicksal der Sinti Anteil nehmende, wie Kosenina erfreut feststellt. Neben dem historischen Panorama der Zeit Herzog Carl Eugens im Württembergischen bietet der Band dem Rezensenten eine Innensicht Reinhards, die frei ist von Sozialromantik und sich auf die Identität der Figur konzentriert.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 14.03.2012

Sensibilität für die Sprache seiner Figuren und kompositorisches Können, das ihr Spannung von Beginn bis Ende garantiert, hält Beatrice Eichmann-Leutenegger für zwei wichtige Qualitäten dieses historischen Romans von Lukas Hartmann. In seinem Buch entwirft der Autor laut Rezensentin ein höchst abwechslungsreiches Panorama von den Zuständen am und um den Stuttgarter Hof und von den Machenschaften des Räuberhauptmanns Hannikel gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Des Weiteren bietet Hartmann dem Leser eine weder idealisierende noch dämonisierende Sicht auf das Zigeunertum und seiner institutionellen Widersacher. Aus der Perspektive des kleinen Mannes zeigt der Autor der Rezensentin den beklemmenden Alltag der Leute, bringt ihr die vielen unterschiedlichen Figuren in all ihren Schattierungen nahe und thematisiert den Strafvollzug jener Zeit - und dies lebendiger als manches Geschichtswerk, lobt Leutenegger.