Eric H. Cline

1177 v. Chr.

Der erste Untergang der Zivilisation
Cover: 1177 v. Chr.
Theiss Verlag, Darmstadt 2015
ISBN 9783806231953
Gebunden, 352 Seiten, 29,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Cornelius Hartz. Mit 11 SW-Abbildungen und zwei Karten. Im Jahr 1177 v. Chr. stehen die ersten großen Zivilisationen unserer Menschheit vor dem Untergang. Marodierende Seevölker bedrohen Ägypten unter König Ramses III. Wie Dominosteine fallen Mykene, Troja und Milet nach Jahrhunderten des Aufstiegs und des Glanzes. Konnte das allein das Werk der Seevölker sein? Eric H. Cline erzählt die Geschichte vom "ersten Untergang der Zivilisation": Erst durch die katastrophale Summe von Krieg, Revolten, Wirtschaftskollaps und Naturkatastrophen stürzte die erste große Zivilisation für Jahrhunderte in die Dunkelheit.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 24.10.2015

Auf ein ganz neues Reservoir für Bilder vom Ende der Zivilisation stößt Berthold Seewald in Eric H. Clines Buch. Der Autor schreibt über den Untergang der Bronzezeit im Jahr 1177 vor Christus. Dass der US-Archäologe Cline seinen Text eher populärwissenschaftlich anlegt, wenig Neues über den "ersten Untergang der Zivilsation" präsentiert und auch die ein oder andere in der Forschung als Unwahrscheinlichkeit gehandelte Quelle anführt, verzeiht ihm Seewald großzügig. Zum einen, weil der Autor verständlich ein gewaltiges Zerfallspanorama entfaltet, das dennoch weitgehend eine gewisse Autorität wahrt, wie der Rezensent einräumt. Zum anderen, da Cline Parallelen zur Gegenwart zieht und "wie in einem fernen Spiegel" die Verbindung von Staaten und Ökonomien, Revolutionen und Katastrophen in einem globalisierten System vorführt, wie Seewald anerkennend erläutert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.08.2015

Das neue Buch des amerikanischen Archäologen und Althistorikers Eric H. Cline erscheint zwar unter dem Titel "1177 v. Chr.", beschäftigt sich aber im Wesentlichen mit der dreihundert Jahre zuvor beginnende Ära, die laut Cline die erste "globalisierte Epoche der Menschheitsgeschichte" ist, informiert Rezensent Andreas Kilb. Und so folgt er aufmerksam den Schilderungen des Autors über die frühen Hochkulturen des Mittelmeers, liest, wie zwischen Syrien und Achaia, Troja und Zypern, Kreta und Luxor ein florierendes Netzwerk von Städten und Handelswegen entstand und im titelgebenden Jahr 1177 v. Chr. die Ära der "Buddenbrooks der Bronzezeit" durch den Sieg des ägyptischen Pharaos Ramses III. in einer Schlacht im Nildelta beendet wurde. Leider muss der Kritiker aber feststellen, dass Cline sich in seinem Buch nicht zwischen populärer und seriöser Wissenschaft entscheiden kann. Das verdirbt Kilb nicht nur die Spannung während der Lektüre, sondern er bleibt zudem mit ungeklärten Fragen zurück.
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