Sebastian Egenhofer

Abstraktion, Kapitalismus, Subjektivität

Die Wahrheitsfunktion des Werks in der Moderne. Diss.
Cover: Abstraktion, Kapitalismus, Subjektivität
Wilhelm Fink Verlag, München 2008
ISBN 9783770543977
Kartoniert, 441 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen zum Teil farbigen Abbildungen. Sebastian Egenhofer verfolgt die beiden meist getrennt behandelten Stränge der modernen Repräsentationskritik und zeichnet den Moment ihrer Überkreuzung in der amerikanischen Minimal Art, speziell im Werk von Donald Judd nach. Nach wie vor stellt die Abstraktion in der Malerei eine der zentralen Herausforderungen der Moderne an einen tradierten Begriff des Kunstwerks dar. Das abstrakte, im Extremfall monochrome Bild tendiert dazu, ein bloßes Objekt zu sein. Den anderen Pol des modernen Ikonoklasmus, das industrielle Serienprodukt, das durch die Wahl des Künstlers den Status des Werks erhält, ist das Duchampsche Ready-made. Mit der ausführlichen Darstellung des Bezugs der Ready-mades zum Hauptwerk Duchamps, dem Großen Glas, mit Ausblicken auf die Werke von Ad Reinhardt und John Cage, von Jackson Pollock, Andy Warhol und Piet Mondrian entwirft das Buch eine Topologie der Kunst der Moderne.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2008

Wow, kostbare Erkenntnis! Was das bedeutet - Rezensentin Swantje Karich durfte es erfahren in diesem Band von Sebastian Egenhofer. Vermisst Karich auch den Bezug zur Gegenwartskunst und ihrem oft verschwiegenen Ekletizismus, so leuchtet ihr der induktive Ritt des Autors durch die Moderne der Kunst doch derart ein, dass sie sich glücklich an die Werkstudien zu Donald Judd, Jackson Pollock Andy Warhol und den üblichen anderen Verdächtigen hält. Empirische Kunsterfahrung spielt dabei eine Rolle, aber ebenso Philosophie- und Kunstgeschichte und terminologisch waghalsige Deutungsaufschwünge, die Egenhofer allesamt mit großen Löffeln zu sich genommen zu haben scheint. Die Art (wie ein Mosaik), wie der Autor aus diesen Essenzen ein "detailversessenes Gemisch" zaubert, hat Karich mächtig beeindruckt. So sehr, dass sie sich den Werkbegriff gern noch einmal neu buchstabieren lässt, mit Judd als Gallionsfigur der ungegenständlichen Kunst.
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