Fernando Pessoa

Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares

4 CDs
Cover: Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares
Audio Verlag, Berlin 2006
ISBN 9783898135092
CD, 24,95 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Inés Koebel. Sprecher: Udo Samuel. Laufzeit 313 Minuten. An düsteren Tagen beschimpft sich die Hauptfigur als lebensunfähig, ihre Literatur als wirkungslos. Dann adelt Pessoa den Träumer wieder zum wahrhaft tätigen und moralischen Menschen. Udo Samel liest eine Auswahl an Meditationen, Skizzen und Reflexionen, die sich an dem entzünden, was das Kontorfenster auf die Lissaboner Altstadtstraße "Rua dos Souradores"preisgibt: ein kleines Welttheater.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.08.2006

Eine Kunst für sich, und keine geringe, ist es, so der Rezensent Florian Borchmeyer, diesen zentralen Text des 20. Jahrhunderts vorzulesen. Vor allem dürfe man nicht in die Falle tappen, im Vortrag Dramatisierungen anzubringen, wo es im Text recht eigentlich keine gibt. Ausführlich beschäftigt sich Borchmeyer daher erst einmal mit dem Text selbst, der zu Lebzeiten des Verfassers nie erschienen ist. Es geht um das Verhältnis von Traum und Leben - wo allerdings bei Calderon noch eine Verbindung zwischen beidem bestand, kann Pessoa in seiner autobiografischen Figur des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares nur noch die totale Weltlosigkeit der Lebensträume konstatieren. Der Vorleser Udo Samel macht seine Sache, so Borchmeyer, "grandios", er lese mit der "meditativen Ruhe", die dem Text gerecht wird.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.04.2006

Ein beeindruckendes literarisches Dokument einer "umfassenden Selbstverwerfung" hat der Portugiese Fernando Pessoa mit seinem "Buch der Unruhe" hinterlassen, schwärmt Christiane Zintzen. Wie ein Pendel schwanke in den rund 500 Fragmenten die Reflexion "zwischen träumerischen Solipsismus und schonungsloser Selbstentwertung" und demontiere so die abendländische Vorstellung eines unteilbaren Subjekts. Für die Rezensentin begegnet die Hörbuchfassung diesem ausgreifenden Werk auf Augenhöhe. Nicht nur weil die Auswahl der Fragmente auf einer "sprachlich brillanten" Neuübersetzung des Ammann-Verlags beruhe, sondern mit dem Schauspieler Udo Samel auch einen kongenialen Interpreten gefunden habe. Mit dessen "zupackend konzentrierter Diktion" bekommen Pessoas Reflexionen laut Zintzen eine "Glaubwürdigkeit, welche die Unruhe zwar wachhält, deren egomanisch-hysterische Momente allerdings bändigt".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.04.2006

Ein beeindruckendes literarisches Dokument einer "umfassenden Selbstverwerfung" hat der Portugiese Fernando Pessoa mit seinem "Buch der Unruhe" hinterlassen, schwärmt Christiane Zintzen. Wie ein Pendel schwanke in den rund 500 Fragmenten die Reflexion "zwischen träumerischen Solipsismus und schonungsloser Selbstentwertung" und demontiere so die abendländische Vorstellung eines unteilbaren Subjekts. Für die Rezensentin begegnet die Hörbuchfassung diesem ausgreifenden Werk auf Augenhöhe. Nicht nur weil die Auswahl der Fragmente auf einer "sprachlich brillanten" Neuübersetzung von Inés Koebel des Ammann-Verlags beruhe, sondern mit dem Schauspieler Udo Samel auch einen kongenialen Interpreten gefunden habe. Mit dessen "zupackend konzentrierter Diktion" bekommen Pessoas Reflexionen laut Zintzen eine "Glaubwürdigkeit, welche die Unruhe zwar wachhält, deren egomanisch-hysterische Momente allerdings bändigt".